Haftstrafen von eher kurzer Dauer überwiegen – 88 Personen lebenslänglich inhaftiert

Statistik informiert ... Nr. 17/2006

In den Hamburger Justizvollzugsanstalten saßen Ende März 2005 insgesamt 2 042 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte ein, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Darunter befanden sich zehn Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18 Jahren sowie 53 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre). Die Zahl der weiblichen Strafgefangenen betrug 109 (fünf Prozent der Gesamtzahl), die der Ausländerinnen und Ausländer 581 Personen (28 Prozent). Knapp die Hälfte der Insassen (984 Personen) war vorbestraft.

Wie das Statistikamt Nord weiter mitteilt, waren die meisten Delinquenten wegen Diebstahls und Unterschlagung (446 Personen oder 22 Prozent) „hinter Gittern“. Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz schlugen mit 346 Personen (17 Prozent), Raub und Erpressung mit 304 (15 Prozent) sowie Betrug und Untreue mit 192 Fällen zu Buche. Straftaten gegen das Leben waren 164-mal, Körperverletzungsdelikte 151-mal und Sexualstraftaten 141-mal der Inhaftierungsgrund.

Die meisten Häftlinge verbüßten Freiheits- oder Jugendstrafen von eher kurzer Dauer. Bis zu einschließlich einem Jahr mussten 921 Personen (45 Prozent der Gesamtheit) einsitzen, von über einem Jahr bis einschließlich zwei Jahren Haft waren 340 Gefangene (17 Prozent) betroffen. 484-mal (24 Prozent) lag die Strafdauer bei über zwei bis einschließlich fünf Jahren und 226-mal bei über fünf bis einschließlich 15 Jahren. Die Zahl der „Lebenslänglichen“ betrug 55 und 16 Personen waren auf unbestimmte Dauer inhaftiert.

Die Justizvollzugsanstalten in Schleswig-Holstein meldeten für Ende März 2005 insgesamt 1 387 einsitzende Strafgefangene und Personen in Sicherungsverwahrung. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Zunahme um 7,8 Prozent. Die Zahl der inhaftierten Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre) betrug 22, die der Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahre) 66 Inhaftierte. Unter den Gefangen befanden sich 57 Frauen (vier Prozent der Gesamtzahl) sowie 220 ausländische Staatsangehörige (16 Prozent). Mehr als die Hälfte der Einsitzenden (768 Personen) war vorbestraft.

Auch in Schleswig-Holstein waren Diebstahls- und Unterschlagungsdelikte der häufigste Inhaftierungsgrund (364 Personen oder 26 Prozent aller Häftlinge). Danach folgten Raub und Erpressung (172 Personen bzw. zwölf Prozent), Sexualdelikte (144 Personen bzw. zehn Prozent) sowie Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz (140 Fälle bzw. zehn Prozent). Auf Betrug und Untreue gingen 130, auf Körperverletzungsdelikte 128 und auf Straftaten gegen das Leben 105 Gefängnisstrafen zurück.

Die Dauer der Freiheits- oder Jugendstrafe belief sich bei 620 Delinquenten (45 Prozent) auf höchstens ein Jahr. 263 Häftlinge (19 Prozent) mussten für über ein bis höchstens zwei Jahre, 335 Frauen und Männer (24 Prozent aller Einsitzenden) für über zwei bis einschließlich fünf Jahre „hinter Gitter“. Höhere Strafen waren vergleichsweise selten: 123 Personen hatten Haftstrafen von über fünf bis einschließlich 15 Jahre. Eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßten 33 Gefangene, und in 13 Fällen war die Haft von unbestimmter Dauer.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

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