Rückgang in der norddeutschen Bauwirtschaft im ersten Halbjahr 2006 deutlich abgeschwächt

Statistik informiert ... Nr. 117/2006

Die wirtschaftliche Entwicklung des Bauhauptgewerbes war im ersten Halbjahr 2006 sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein zwar weiterhin von einer überwiegend negativen Tendenz geprägt, allerdings hat sich diese bei den meisten wirtschaftlichen Kenngrößen merklich abgeschwächt. Wie das Statistikamt Nord anlässlich der 51. NordBau mitteilt, die vom 7. bis 12. September 2006 in Neumünster stattfindet, hat sich insbesondere in Schleswig-Holstein die Lage deutlich verbessert.

Das Hamburger Bauhauptgewerbe reduzierte in den ersten sechs Monaten zwar die Zahl der Stellen noch einmal deutlich um 11,8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, aber die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden verringerte sich nur noch um 2,1 Prozent, nachdem diese vor einem Jahr noch um ein Zehntel zurückgefahren worden waren. Der baugewerbliche Umsatz lag im Berichtszeitraum um 1,4 Prozent unter dem Vorjahreswert, wofür neben dem Minus von 3,9 Prozent beim öffentlichen und Verkehrsbau vor allem der Rückgang um 1,1 Prozent bei dem für die Hamburger Bauwirtschaft besonders relevanten gewerblichen und industriellen Bau (rund die Hälfte der Umsätze) entscheidend war. Der Wohnungsbau konnte dagegen ein leichtes Umsatzplus von 0,6 Prozent verzeichnen. Sowohl der gewerbliche und industrielle Bau als auch der Wohnungsbau hatten allerdings im ersten Halbjahr 2005 mit plus 22 Prozent bzw. plus 13 Prozent auch sehr hohe Zuwächse zu verzeichnen, so dass jetzt von einer Konsolidierung auf dem erreichten Niveau gesprochen werden kann.

Die Auftragseingänge sind zwar im ersten Halbjahr 2006 aufgrund eines starken Rückgangs beim gewerblichen und industriellen Bau um knapp 18 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurückgegangen, allerdings fiel das Minus damit deutlich schwächer aus als vor einem Jahr. Im ersten Halbjahr 2005 hatten die Auftragseingänge um rund ein Drittel unter dem entsprechenden Vorjahreswert gelegen.

In den Betrieben des Bauhauptgewerbes in Schleswig-Holstein waren im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2006 nur noch knapp ein Prozent weniger Personen tätig als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, nachdem im ersten Halbjahr 2005 noch ein Rückgang von 9,0 Prozent registriert worden war. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden verringerte sich mit minus 2,6 Prozent etwas stärker als die der tätigen Personen, fiel damit zum einen aber noch etwas günstiger aus als die Bundesentwicklung (minus 3,3 Prozent) und zum anderen als die Vorjahresentwicklung, die noch durch ein Minus von elf Prozent gekennzeichnet war. Beim baugewerblichen Umsatz meldeten die Betriebe seit langem wieder einmal ein Plus. Der Zuwachs um 3,7 Prozent wurde vor allem vom für Schleswig-Holstein besonders relevanten Wohnungsbau (plus 5,5 Prozent) geprägt. Hier dürften die im Hinblick auf die Streichung der Eigenheimzulage vorgezogenen Bauanträge im Ein- und Zweifamilienhausbau jetzt teilweise ihren Niederschlag gefunden haben. Aber auch in den beiden übrigen Bereichen, dem gewerblichen und industrieller Bau mit plus 1,9 Prozent und dem öffentlichen und Verkehrsbau mit plus 3,0 Prozent, konnten Umsatzzunahmen registriert werden.

Getragen durch ein Plus von 28 Prozent im gewerblichen und industriellen Bau erhöhte sich im ersten Halbjahr 2006 auch der Wert der Auftragseingänge um insgesamt 4,7 Prozent, nachdem es im ersten Halbjahr 2005 noch zu einem Minus von sechs Prozent gekommen war.

Ansprechpartner:

Dietmar Schrödter
Telefon: 0431 6895-9241
E-Mail: dietmar.schrödter@statistik-nord.de (Externer Link)

Dokument herunterladen