Im ersten Halbjahr 2009 deutlich weniger Auftragseingänge im Hamburger und Schleswig-Holsteiner Bauhauptgewerbe

Statistik informiert ... Nr. 92/2009

Im Hamburger Bauhauptgewerbe hat sich für das erste Halbjahr 2009 ein gemischtes Ergebnis gezeigt. Die Zahl der Beschäftigten erreichte im Monatsdurchschnitt gegenüber dem entsprechenden Wert des Vorjahres zwar einen Zuwachs von vier Prozent auf nunmehr 8 810 Personen. Mit gut vier Mio. geleisteten Arbeitsstunden wurde – bei zwei Arbeitstagen weniger und einer deutlichen Ausweitung der Kurzarbeit – das Arbeitsvolumen des Vorjahreszeitraumes insgesamt jedoch um fast zehn Prozent verfehlt, teilt das Statistikamt Nord aus Anlass der 54. Nordbau in Neumünster mit. Im gewerblichen und industriellen Bau (minus 16 Prozent) sowie im Wohnungsbau (minus 14 Prozent) fiel der Rückgang überdurchschnittlich aus, während im öffentlichen und Verkehrsbau (plus drei Prozent) noch ein Zuwachs verzeichnet werden konnte.

Der baugewerbliche Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr – auch bedingt durch die Abrechnung von nun fertig gestellten Großaufträgen – um gut 16 Prozent auf gut 814 Mio. Euro. Der Zuwachs wurde getragen von einem nahezu verdoppelten Ergebnis im Wohnungsbau und einem Plus von acht Prozent im öffentlichen und Verkehrsbau, während im gewerblichen und industriellen Bau mit einem minimalen Anstieg von 0,3 Prozent die Umsätze nahezu konstant waren.

Keine guten Aussichten versprechen die Auftragseingänge, die in Folge der Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr um insgesamt fast 30 Prozent einbrachen. Die deutliche Steigerung im Wohnungsbau von fast 80 Prozent – allerdings auf geringem Niveau – konnte die gravierenden Auftragsrückgänge im gewerblichen und industriellen Bau (minus 50 Prozent) sowie im öffentlichen und Verkehrsbau (minus drei Prozent) bei weitem nicht aufwiegen.

In Schleswig-Holstein hat sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe mit einem Minus von drei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres weiter verringert. Sie liegt jetzt im monatlichen Durchschnitt bei rund 20 240 Personen. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden sank insgesamt deutlich um gut elf Prozent auf nunmehr 10,3 Mio., wobei das Minus mit fast 16 Prozent im öffentlichen und Verkehrsbau überdurchschnittlich ausfiel.

Der baugewerbliche Umsatz sank im ersten Halbjahr gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um knapp acht Prozent auf jetzt 950 Mio. Euro und damit wieder unter die Marke von einer Mrd. Euro. Im gewerblichen und industriellen Bau fiel der Rückgang mit 13 Prozent deutlich stärker aus, während sich im Wohnungsbau das Minus von zwei Prozent in einer moderate Größenordnung hielt.

Die Auftragseingänge gingen dagegen mit minus 17 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert deutlich zurück. Sie beliefen sich auf insgesamt nur noch 442 Mio. Euro. Besonders der gewerbliche und industrielle Bau lässt bei einem Rückgang der Aufträge von nahezu einem Viertel keine positiven Aussichten erwarten.

Ansprechpartner:

Bernd Reuter
Telefon: 0431 6895-9294
E-Mail: Bau(at)statistik-nord(dot)de

 

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