Gegenüber 1949 jetzt weniger Wahlkreise, mehr Wahlberechtigte, mehr Stimmen erforderlich

Statistik informiert ... Nr. 75/2009

Die Wahl zum 17. Deutschen Bundestag am 27. September findet recht genau 60 Jahre nach der ersten Bundestagswahl vom 14. August 1949 statt. Das Statistikamt Nord nimmt diese runde Zahl zum Anlass, in lockerer Folge über interessante Aspekte zu den Wahlkreisen in Hamburg und den dort direkt gewählten Abgeordneten zu berichten.

Die Zahl der Wahlkreise hat sich im Laufe der 16 Bundestagswahlen verringert, von zunächst acht (1949 bis 1976) über sieben (1980 bis 1998) auf nunmehr sechs (seit 2002). Für die Wahl 1980 wurden die vormaligen Wahlkreise „Hamburg-Nord I“ und „Hamburg-Nord II“ zum Wahlkreis Hamburg-Nord zusammengelegt. Bei der Wahlkreisreform 2002 wurden die Wahlkreise „Hamburg-Bergedorf“ und „Hamburg-Harburg“ zum Wahlkreis Hamburg-Bergedorf-Harburg vereint. Darüber hinaus gab es wiederholt Änderungen im Zuschnitt der Wahlkreise (daher werden hier frühere Wahlkreisbezeichnungen in Anführung gesetzt).

Der Reduzierung der Zahl der Wahlkreise entsprechend hat sich die Zahl der Wahlberechtigten in den Wahlkreisen erhöht: 1949 hatten die acht Wahlkreise zwischen 121 164 Wahlberechtigten (im Wahlkreis „Eppendorf-Winterhude“) und 161 430 Wahlberechtigten (im Wahlkreis „Eimsbüttel“). Bei der Bundestaqswahl 2005 gab es im insoweit größten Hamburger Wahlkreis Hamburg-Mitte 245 210 Wahlberechtigte, im kleinsten (Hamburg-Altona) 170 950 Wahlberechtigte.

Auch die Zahl der(Erst-)Stimmen, die der direkt gewählte Kandidat für seine Wahl benötigte, war vor 60 Jahren – bei übrigens nahezu gleicher Wahlbeteiligung – deutlich niedriger. Im Vergleich der jeweils kleinsten Wahlkreise: 2005 errang Olaf Scholz (SPD) den Wahlkreis Hamburg-Altona mit 61 936 Erststimmen (45,9 Prozent), 1949 reichten dem Kandidaten Willy Max Rademacher (FDP) 37 107 Stimmen (38,7 Prozent), um im Wahlkreis „Eppendorf-Winterhude“ das Direktmandat zu gewinnen.

Ansprechpartner:

Dr. Jürgen Delitz
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail: juergen.delitz(at)statistik-nord(dot)de

 

Dokument herunterladen