Kontinuitäten, Wechsel und Rekorde: Bemerkenswertes aus 16 Bundestagswahlen in den Hamburger Wahlkreisen

Statistik informiert ... Nr. 86/2009

Bei den 16 Bundestagswahlen seit 1949 gab es in den Hamburger Wahlkreisen einige bemerkenswerte Ergebnisse.

In den 60 Jahren des Bestehens der Bundesrepublik Deutschland wurde der Wahlkreis „Harburg“ (bzw. seit 2002 als Teil des Wahlkreises Bergedorf-Harburg) von nur zwei Abgeordneten vertreten: 1949 bis 1980 hat Herbert Wehner (SPD) insgesamt neunmal das Direktmandat in diesem Wahlkreis gewonnen. Seit 1983 wurde Hans-Ulrich Klose (SPD) in bisher sieben Wahlen direkt gewählt. Damit ist der Bereich Harburg (als eigener Wahlkreis bzw. Teil eines Wahlkreises) auch der einzige Wahlkreis in Hamburg, der bis jetzt ununterbrochen von Abgeordneten der SPD vertreten wurde.

Zwei der insgesamt 40 in Hamburg direkt gewählten Abgeordneten haben ihre Direktmandate in jeweils verschiedenen Wahlkreisen errungen: Helmut Schmidt (SPD) wurde zunächst 1957 und 1961 im Wahlkreis „Hamburg VIII“ (entspricht etwa dem Gebiet des späteren Wahlkreises „Hamburg-Nord II“) gewählt, bevor er zwischen 1969 bis 1983 den Wahlkreis „Bergedorf“ vertrat.

Eugen Glombig (SPD) hat den Wahlkreis „Hamburg-Mitte“ vier Wahlperioden lang von 1965 bis1980 vertreten; 1983 wurde er dann noch einmal im Wahlkreis „Wandsbek“ direkt gewählt.

Eugen Glombig war auch derjenige Hamburger Abgeordnete, der den größten Erststimmenanteil in seinem Wahlkreis erzielte, und zwar 1972 im Wahlkreis Hamburg-Mitte mit 64,6 Prozent. Den geringsten Stimmenanteil im Wahlkreis, der für ein Direktmandat reichte, verbuchte Dr. Gerd Bucerius (CDU) bei der ersten Bundestagswahl 1949 im Wahlkreis Eimsbüttel mit 37,6 Prozent.

Bei den Wahlen 1969 und 1972 erzielen alle Wahlkreisgewinner jeweils mehr als 55 Prozent der Erststimmen, während 1949, 1990 und 1994 keiner der gewählten Hamburger Abgeordneten im Wahlkreis die 50-Prozent-Marke bei den (Erst-)Stimmen erreichte.

Ansprechpartner:

Dr. Jürgen Delitz
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