Moderater Anstieg
Statistik informiert ... Nr. 48/2011
In Hamburg hat ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer 2010 durchschnittlich 47 612 Euro brutto verdient, 1,2 Prozent mehr als 2009, so das Statistikamt Nord. Im Jahresverdienst sind neben den regelmäßigen Gehaltszahlungen von 3 562 Euro monatlich noch jährliche Sonderzahlungen in Höhe von durchschnittlich 4 863 Euro enthalten. Die regelmäßigen Monatsverdienste sind im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gestiegen, die Sonderzahlungen gingen verglichen mit dem Vorjahr um 0,5 Prozent zurück.
Die höchsten Bruttojahresverdienste erzielten die Beschäftigten in Banken und Versicherungen (62 690 Euro). Die niedrigsten Durchschnittsverdienste wurden im Gastgewerbe (24 973 Euro) gezahlt.
Die Durchschnittsverdienste der Arbeitnehmerinnen waren in Hamburg im Schnitt um 19 Prozent niedriger als die der Arbeitnehmer. Vollzeitbeschäftigte Männer verdienten im Durchschnitt 50 787 Euro brutto, vollzeitbeschäftigte Frauen kamen auf einen durchschnittlichen Bruttojahresverdienst von 40 941 Euro.
Insbesondere bei Beschäftigten in herausgehobenen Funktionen ist der Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen sehr groß. Arbeitnehmer in leitender Stellung erzielten in Hamburg einen durchschnittlichen Bruttojahresverdienst von 87 764 Euro, der Jahresverdienst von Arbeitnehmerinnen in Leitungspositionen war 25 Prozent geringer und lag bei 65 948 Euro. Bei Arbeitnehmern, die einfache Tätigkeiten ausüben, betrug der Abstand zwischen den Durchschnittsverdiensten von Männern (21 997 Euro) und Frauen (21 286 Euro) „nur“ drei Prozent.
Unterschiedliche Durchschnittsverdienste von Frauen und Männern bedeuten nicht, dass Frauen und Männer im gleichen Unternehmen für vergleichbare Tätigkeiten unterschiedlich bezahlt werden.
Die Ergebnisse sind unter anderem auch ein Hinweis auf Unterschiede in der Berufs- und Branchenwahl von Männern und Frauen und deuten darauf hin, dass Frauen in Positionen, Berufen und Branchen mit Top-Verdiensten unterrepräsentiert sind.
Nach Angaben des Statistikamts Nord hat ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein 2010 durchschnittlich 39 036 Euro brutto verdient, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahresverdienst waren neben den regelmäßigen Zahlungen in Höhe von 3 013 Euro monatlich jährliche Einmalzahlungen und sonstige Bezüge in Höhe von durchschnittlich 2 881 Euro enthalten. Zu den Sonderzahlungen rechnen zum Beispiel Einmalzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Leistungsprämien, Gewinnbeteiligungen oder auch Abfindungen.
Spitzenverdiener waren die Beschäftigten im Finanz- und Versicherungswesen. Wegen vieler erfolgsabhängiger Zahlungen und Provisionen werden in diesem Wirtschaftsbereich auch überdurchschnittlich hohe Sonderzahlungen geleistet. Vollzeitbeschäftigte bei Banken und Versicherungen verdienten im vergangenen Jahr einschließlich der Sonderzahlungen 58 157 Euro im Mittel. Weit unter dem Durchschnitt anderer Branchen lagen die Verdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gastgewerbe. Vollzeitbeschäftigte in der Gastronomie erhielten 2010 durchschnittlich 24 710 Euro brutto.
Der Durchschnittsverdienst vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen in Schleswig-Holstein lag mit 33 738 Euro brutto im Jahr um 18 Prozent unter dem Verdienst der Männer (41 369 Euro). Am größten war der Verdienstabstand von Männern und Frauen, die Leitungsfunktionen ausüben, mit fast 29 Prozent. An Arbeitnehmer in leitenden Positionen wurden 2010 im Durchschnitt 77 523 Euro brutto gezahlt, Arbeitnehmerinnen mit Führungsaufgaben bezogen einen durchschnittlichen Jahresverdienst von 55 340 Euro. Bei Arbeitnehmern mit einfachen Tätigkeiten war der Abstand zwischen den Durchschnittsverdiensten der Männer (23 606 Euro) und der Frauen (21 694 Euro) mit acht Prozent deutlich geringer.
Sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein lag der Anstieg der Bruttolöhne und -gehälter knapp über der Preissteigerungsrate, die im vergangenen Jahr in Deutschland 1,1 Prozent betrug.
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