In Hamburg über, in Schleswig-Holstein unter dem Bundesdurchschnitt

Statistik informiert ... Nr. 75/2010

Im Jahr 2008 betrugen die Arbeitskosten je geleistete Stunde in Hamburg durchschnittlich 32,20 Euro, so das Statistikamt Nord. Damit lagen die Arbeitskosten in der Hansestadt um knapp 15 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und zehn Prozent über dem Niveau in den alten Bundesländern. Besonders hohe Kosten wurden in den Branchen Mineralölverarbeitung (56,00 Euro) und Luftfahrt (52,57 Euro) festgestellt. Am wenigsten kostete eine Arbeitsstunde in der Gastronomie (13,13 Euro), bei Wach- und Sicherheitsdiensten sowie in Detekteien (14,20 Euro) und im Beherbergungsgewerbe (15,31 Euro).

In Schleswig-Holstein beliefen sich die Arbeitskosten je geleistete Stunde im Jahr 2008 auf durchschnittlich 25,92 Euro. Weit über diesem Durchschnitt lagen die Arbeitskosten unter anderem in der Mineralölverarbeitung (51,26 Euro), in der Pharmaindustrie (39,74 Euro) und bei den Finanzdienstleistern (39,12 Euro). Die geringsten Arbeitskosten wurden in einigen Dienstleistungsbereichen ermittelt. In der Branche Gebäudebetreuung (Hausmeisterdienste, Gebäudereinigung) mussten die Arbeitgeber im Durchschnitt 12,78 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde aufwenden, bei Wach-, Sicherheitsdiensten und Detekteien waren es 12,89 Euro. Die durchschnittlichen Arbeitskosten waren damit in Schleswig-Holstein um knapp acht Prozent niedriger als in Deutschland insgesamt und lagen sogar um gut elf Prozent unter dem Niveau in den alten Bundesländern.

Verglichen mit dem Bundesdurchschnitt weisen die Betriebe in Hamburg deutlich höhere und in Schleswig-Holstein deutlich niedrigere durchschnittliche Arbeitskosten aus. Dabei sind die Unterschiede in den von öffentlichen Arbeitgebern dominierten Wirtschaftsbereichen geringer als in den privatwirtschaftlich geprägten Wirtschaftszweigen. Hauptursache für die unterschiedliche Höhe der Arbeitskosten sind Unterschiede bei den Arbeitnehmerverdiensten. Mit dem höheren Verdienstniveau in der Hansestadt steigen auch die überwiegend verdienstabhängigen Personalnebenkosten. Die Niveauunterschiede sind auch Ausdruck der unterschiedlichen Branchen- und Betriebsstrukturen und zum Beispiel durch die größere Zahl von Großbetrieben in Hamburg bedingt, die im Schnitt höhere Arbeitskosten als Klein- und Mittelbetriebe aufweisen. Diese Niveauunterschiede können allerdings nicht im Sinne einer größeren oder geringeren Standortattraktivität für Investoren gewertet werden.

Zu den Arbeitskosten zählen neben den Bruttoverdiensten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch sämtliche Lohnnebenkosten. Das sind vor allem die Arbeitgeberpflichtbeiträge zu den einzelnen Sozialversicherungen, Aufwendungen der Arbeitgeber im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung, Kosten der Lohnfortzahlung und Kosten für die berufliche Aus- und Weiterbildung.

Die Ergebnisse für das Jahr 2008 stammen aus der Arbeitskostenerhebung, die alle vier Jahre nach europaweit einheitlichen Standards durchgeführt wird.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
Telefon: 040 42831-1636
E-Mail: ulrich.wiemann(at)statistik-nord(dot)de

 

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