Zunahme geleisteter Arbeitsstunden in Hamburg, Abnahme in Schleswig-Holstein

Statistik informiert ... Nr. 49/2006

Die in Hamburg beschäftigten 1,05 Mio. Erwerbstätigen haben im Jahr 2005 insgesamt 1,56 Mrd. Stunden gearbeitet. Wie das Statistikamt Nord mitteilt, war Hamburg damit das einzige Bundesland, in dem das Arbeitsvolumen im Vorjahresvergleich zunahm, und zwar um 10,8 Mio. Stunden oder 0,7 Prozent. Für Deutschland insgesamt wurde eine Reduzierung um 0,6 Prozent (das entsprach 327 Mio. Stunden) festgestellt.

Im Durchschnitt arbeitete jede erwerbstätige Person, die ihren Arbeitsplatz in Hamburg hatte, im Jahr 2005 insgesamt 1 480 Stunden. Dieser Wert lag um 45 Stunden über dem Bundesdurchschnitt und wurde in keinem anderen der alten Bundesländer erreicht. Allerdings sind die Erwerbstätigen in Hamburg deshalb nicht „fleißiger“ als anderswo. Die Ursache für die hohe geleistete Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen in Hamburg ist vielmehr strukturell bedingt. Großstadttypisch wird nämlich ein hoher Anteil der Erwerbstätigen der Hansestadt von Einpendlern aus den benachbarten Bundesländern gestellt. Diese Einpendler haben tendenziell lange An- und Abfahrtswege zur Arbeitsstätte zurückzulegen, und für sie lohnt es sich daher eher nicht, lediglich einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen. Hamburg hat also einen vergleichsweise hohen Anteil vollzeitbeschäftigter Erwerbstätiger, was sich in den durchschnittlich geleisteten Jahresarbeitsstunden niederschlägt.

Im Jahr 2005 waren in Schleswig Holstein 1,23 Mio. Erwerbstätige beschäftigt, die 1,74 Mrd. Stunden arbeiteten. Im Vergleich zum Vorjahr nahm das Arbeitsvolumen um 6,7 Mio. Stunden oder 0,4 Prozent ab. Die Reduzierung war damit etwas geringer als im Bundesdurchschnitt (minus 0,6 Prozent). Bezogen auf einen einzelnen Erwerbstätigen ergab sich für das Jahr 2005 eine durchschnittliche geleistete Arbeitszeit von 1 419 Stunden (Vergleichswert für Deutschland: 1 435 Stunden). Auch die eher geringe tatsächliche durchschnittliche Jahresarbeitszeit der in Schleswig-Holstein erwerbstätigen Personen ist auf strukturelle Ursachen zurückzuführen (vergleichsweise hoher Anteil von Teilzeitbeschäftigten).

Die Angaben für Hamburg und Schleswig-Holstein sind vom Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder berechnet worden, in dem alle Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt und die Städtestatistik vertreten sind. Für das Jahr 2005 handelt es sich dabei um vorläufige Daten. Das Arbeitsvolumen steht für die geleisteten Arbeitsstunden aller Erwerbstätigen (also der Selbständigen, der mithelfenden Familienangehörigen, der Beamten und der Arbeitnehmer einschließlich der geringfügig Beschäftigten). Urlaubs- und Krankheitszeiten sind dabei also nicht berücksichtigt, Mehrarbeitsstunden sind dagegen unabhängig von ihrer Bezahlung in die Rechnung eingegangen.

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