Deutliche Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung

Statistik informiert ... Nr. 45/2005 S

Die Einwohnerzahl in den Kreisen und Kreisfreien Städten Schleswig-Holstein wird sich in den nächsten 15 Jahren in sehr unterschiedlicher Weise entwickeln. Wie das Statistikamt Nord mitteilt, lassen sich nach der aktuellen Vorausberechnung, die im Auftrag der schleswig-holsteinischen Landesplanung erstellt wurde, drei unterschiedliche Verlaufsmuster erkennen:

1. Zunahme der Bevölkerung während des gesamten Vorausberechnungszeitraums in den Hamburger Randkreisen Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn.

2. Kontinuierlicher Rückgang der Bevölkerung bis 2020 in Dithmarschen sowie in den Kreisfreien Städten Kiel, Lübeck und Neumünster.

3. Zunächst steigender, dann wieder abnehmender Bevölkerungsbestand in den Kreisen Nordfriesland, Ostholstein, Plön, Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg und Steinburg sowie in der Kreisfreien Stadt Flensburg.

Ursache für die unterschiedlichen Entwicklungen sind deutlich voneinander abweichende Salden der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Geburten minus Sterbefälle) sowie der Wanderungen (Zuzüge minus Fortzüge):

Während für die Kreisfreie Stadt Flensburg im gesamten Vorausberechnungszeitraum bis 2020 ein Sterbeüberschuss von lediglich 1 600 Personen zu erwarten ist, wird er im Kreis Ostholstein 23 600 betragen – und im Kreis Pinneberg 18 600. Andererseits wird für den Kreis Pinneberg bis 2020 mit knapp 27 000 Personen das größte Plus bei den Wanderungen angenommen, während die Wanderungssalden der vier kreisfreien Städte des Landes zwischen minus 1 200 und plus 3 200 liegen (siehe Abbildung 1).

Auch der so genannte Altenquotient erreicht im Jahr 2020 in den Kreisen und Kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins recht unterschiedliche Werte: Am höchsten wird er mit 49 im Kreis Ostholstein sein, das heißt dort kommen auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren 49 Personen, die 65 oder älter sind. Den zweithöchsten Wert erreicht Dithmarschen mit 44, die niedrigsten Werte Kiel und Flensburg mit je 31 (siehe Abbildung 2).

In Schleswig-Holstein insgesamt wird die Bevölkerung nach der Mitte 2004 vorgelegten 10. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes und der Länder (KBV) bis zum Jahr 2011 zunehmen und danach wieder zurückgehen.

Ab sofort ist der Statistische Bericht A I 8 - 2005 S mit den Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung für die Kreise und Kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins im Internet unter www.statistik-nord.de (Externer Link) verfügbar. Dieser Bericht enthält auch Zahlen für die Planungsräume des Landes.

Die Pressemeldung des schleswig-holsteinischen Innenministeriums zu den Ergebnissen der Kreisberechnungen vom 15.3.2005 ist ebenfalls im Internet unter http://landesregierung.schleswig-holstein.de/ (Externer Link) Rubrik Ministerien/Innenministerium/Landesplanung) abrufbar.

Ansprechpartner:

Ulrich Hußing

Telefon: 040 42831-1479

E-Mail: ulrich.hussing(at)statistik-nord(dot)de

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