Wirtschaftskrise im Norden weitestgehend überwunden

Statistik informiert ... Nr. 43/2011

In Hamburg ist das Bruttoinlandsprodukt – die Summe aller erzeugten Güter und Dienstleistungen – 2010 gegenüber 2009 nominal (ohne Preisbereinigung) um 4,5 Prozent gestiegen. Nach Bereinigung der Preisveränderungen errechnete sich eine reale Steigerung der Wirtschaftsleistung um 3,4 Prozent. Mit diesem Ergebnis lag die Wirtschaftsentwicklung in Hamburg etwa in Höhe des Durchschnitts aller Bundesländer. Die vorangegangenen tiefen Einschnitte, bedingt durch die Wirtschaftskrise 2009, konnten damit 2010 auch in Hamburg relativ schnell überwunden werden, so das Statistikamt Nord.

Die gute Erholung von der Wirtschaftskrise erstreckte sich in Hamburg über fast alle Branchen. Während das Verarbeitende Gewerbe schon im ersten Halbjahr 2010 eine sehr gute Entwicklung zeigte, konnten die meisten Dienstleistungsbereiche erst im zweiten Halbjahr 2010 eine ähnliche Dynamik erreichen.

Im Verarbeitenden Gewerbe lag das Wachstum 2010 bei nominal plus 8,9 Prozent im Vergleich zu 2009, ähnlich positiv entwickelte sich auch das Hamburger Baugewerbe. Kennzeichen der hamburgischen Wirtschaftsstruktur sind schwerpunktmäßig die Dienstleistungsbereiche, die insgesamt mit nominal plus vier Prozent zum Gesamtwachstum beitrugen. Im Vergleich zu anderen Dienstleistungsbranchen konnten in Hamburg der Handel mit einem Plus von nominal 7,6 Prozent und der Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung mit nominal plus 6,5 Prozent besonders stark zulegen. Im zuletzt genannten Wirtschaftsbereich sind die mit dem Hamburger Hafen verbundenen Dienstleistungsbereiche enthalten.

In Schleswig-Holstein setzte sich der im ersten Halbjahr schon sichtbare Aufwärtstrend über das ganze Jahr 2010 fort. Das Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent nominal (in jeweiligen Preisen) bzw. 2,3 Prozent real (preisbereinigt). Damit hat sich Schleswig-Holstein von der Ende 2008 einsetzenden Wirtschaftskrise erholt. Zwar fallen die Wachstumsraten im deutschlandweiten Vergleich moderat aus, dabei ist aber zu berücksichtigen, dass Schleswig-Holstein, bedingt durch seine wirtschaftliche Struktur, von der Rezession auch weniger stark betroffen war als andere Bundesländer, die stärker durch Industrie geprägt sind.

Insbesondere das von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffene Verarbeitende Gewerbe zeigte mit einem Plus bei der Bruttowertschöpfung von sechs Prozent nominal (4,5 Prozent real) kräftige Zuwächse. Das Niveau vor Einsetzen der Wirtschaftskrise konnte aber noch nicht wieder erreicht werden. Während die für Schleswig-Holstein bedeutenden Branchen des Ernährungsgewerbes und des Maschinenbaus erheblich beziehungsweise leicht zulegen konnten, musste die chemische Industrie nochmals Verluste hinnehmen. Wie schon in den letzten Jahren konnte der gesamte Dienstleistungsbereich weiter zulegen. Handel und Gastgewerbe haben sich in der zweiten Jahreshälfte erholt und wiesen nach den Rückgängen im Vorjahr wieder positive Wachstumsraten auf, die über dem bundesdeutschen Durchschnitt lagen. Das Baugewerbe stagnierte weiterhin.

Deutschlandweit stieg das Bruttoinlandsprodukt um 4,2 Prozent nominal und 3,6 Prozent real an.

Weitere Informationen zur Entwicklung der Wirtschaftsleistung in den Bundesländern können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf ersten vorläufigen Berechnungen des „Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

Weitere Informationen finden Sie unter www.vgrdl.de (Externer Link).

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