2008 noch deutlich im Plus, aber Bremsspuren im vierten Quartal

Statistik informiert ... Nr. 37/2009

Hamburgs Exporte haben 2008 nochmals kräftig zugelegt. Insgesamt sind Waren im Wert von 32,4 Mrd. Euro ausgeführt worden, 12,6 Prozent mehr als 2007, so das Statistikamt Nord. Mehr Waren wurden 2008 sowohl in die EU-Länder (zum Beispiel Frankreich 10,9 Mrd. Euro - plus 5,7 Prozent, Niederlande 1,6 Mrd. Euro - plus 51 Prozent, Vereinigtes Königreich 2,2 Mrd. Euro - plus 18,8 Prozent) als auch an die wichtigsten überseeischen Handelspartner (USA 1,3 Mrd. Euro - plus 4,2 Prozent, China 2,1 Mrd. Euro - plus 10,8 Prozent) geliefert.

Besonders kräftig wuchsen im vergangenen Jahr die Ausfuhren von Waren der Ernährungswirtschaft (plus 54 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro) und Halbwaren (unter anderem Kupfer, Kraftstoffe und Schmieröle) mit plus 32 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro. Etwas schwächer war der Exportzuwachs bei industriellen Enderzeugnissen (plus 7,6 Prozent).

Auch im vierten Quartal blieben die Ausfuhren im Plus. Sie waren sogar um 15,2 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das Exportplus zum Jahresende resultiert allerdings zum großen Teil aus Auslieferungen der Hamburger Flugzeugindustrie, die im vierten Quartal besonders stark zulegten.

Dem Flugzeugbau sind insgesamt 46 Prozent des hamburgischen Ausfuhrwertes zuzurechnen. Dabei stammt nicht der gesamte Ausfuhrwert aus der Hamburger Fertigung. Auch der Wert der im Ausland hergestellten und in Hamburg montierten Komponenten geht beim Export in den Ausfuhrwert mit ein. Rechnet man Flugzeuge und Flugzeugteile aus dem Ausfuhrergebnis heraus, so ergibt sich für das Jahr 2008 ein Hamburger Exportplus von 21,8 Prozent, im vierten Quartal des Jahres schmolz es infolge der konjunkturellen Abschwächung auf 7,2 Prozent.

Aus Schleswig-Holstein sind 2008 Waren im Wert von 18,4 Mrd. Euro exportiert worden, 8,7 Prozent mehr als 2007. Von den europäischen Handelspartnern nahmen vor allem Dänemark (1,33 Mrd. Euro - plus 15,3 Prozent) und das Vereinigte Königreich (1,37 Mrd. Euro - plus 7,4 Prozent) deutlich mehr Waren aus Schleswig-Holstein ab. Die Ausfuhren in die USA legten um 10,4 Prozent auf 1,18 Mrd. Euro zu, die Lieferungen nach China stiegen sogar um 20,8 Prozent auf 860 Mio. Euro.

Im vergangenen Jahr wurden erheblich mehr Agrargüter ausgeführt, insbesondere Getreide (Ausfuhrwert 442 Mio. Euro - plus 190 Prozent). Auch bei vielen industriellen Erzeugnissen gab es Exportzuwächse, so bei den medizinischen Geräten (plus vier Prozent auf 983 Mio. Euro) und bei pharmazeutischen Erzeugnissen (plus 21 Prozent auf 828 Mio. Euro).

Gegen Ende des Jahres zeigte das Exportgeschäft allerdings Schwäche. Im vierten Quartal verringerte sich der Wert der ausgeführten Waren gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent. Ein Ende des Exportbooms zeichnete sich vor allem bei den industriellen Erzeugnissen ab. So sanken die Ausfuhren von Maschinen im vierten Quartal um 7,1 Prozent. Für das gesamte Jahr 2008 errechnet sich bei Maschinenbauerzeugnissen noch ein leichtes Exportplus von 0,6 Prozent. Trotz Abschwächung waren nicht alle Produkte von dem Rückgang der Auslandsnachfrage betroffen. So lagen zum Beispiel die Exporte von pharmazeutischen Erzeugnissen und von medizinischen Geräten auch im vierten Quartal über den Werten des Vorjahreszeitraums.

Insgesamt wurden aus Deutschland im vergangenen Jahr Waren im Wert von 995 Mrd. Euro exportiert, das waren 3,1 Prozent mehr als 2007. Die deutschen Ausfuhren gingen im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,0 Prozent zurück.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
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