Gute Getreideernte erwartet – deutlicher Rückgang der Anbauflächen

Statistik informiert ... Nr. 73/2009

Für dieses Jahr wird in Schleswig-Holstein eine Getreideernte von 2,6 Mio. Tonnen (t) erwartet. Dies wären zwölf Prozent oder 343 000 t weniger als im Vorjahr, so das Statistikamt Nord. Hintergrund für diese Entwicklung ist eine deutliche Einschränkung der Getreideanbaufläche um 33 000 Hektar (ha) auf 312 000 ha im Vergleich zum Vorjahr. Daneben waren starke Anbauverschiebungen innerhalb der Getreidearten zu beobachten.

1,9 Mio. t der Erntemenge entfallen voraussichtlich auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) und 0,7 Mio. t auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale). Allein 1,7 Mio. t oder zwei Drittel der Getreideernte dürfte der Winterweizen, die mit 190 000 ha flächenstärkste Getreideart, erbringen. Im Herbst 2008 wurden 293 000 ha mit Wintergetreide bestellt, 26 000 ha weniger als im Vorjahr. Die Fläche mit Sommergetreide wurde um 7 000 ha auf 19 000 ha eingeschränkt.

Die Herbstbestellung wurde in südwestlichen Teilen des Landes durch starke Niederschläge beeinträchtigt. Hier kam es zu einer Auflaufverzögerung und einem anteiligen Ausfall der Bestände. Nicht alle vorgesehenen Weizenflächen konnten unter diesen Umständen bestellt werden, teilweise wurde hier als Alternative Sommergetreide angebaut. In den restlichen Landesteilen konnten die Wintersaaten unter günstigeren Bedingungen ausgebracht werden. Der anschließend kalte Winter führte zwar nur vereinzelt zu Auswinterungsschäden, aber im Frühjahr traten Vegetationsrückstande auf. Die Vegetationsperiode von April bis Juni war zu kalt und brachte aufgrund geringer Niederschläge für die leichten Standorte ein Wasserdefizit. In der zweiten Juliwoche wurde in den südlichen Landesteilen und auf den leichten Böden des Geestrückens mit der Ernte der Wintergerste begonnen.

Von der Anbaueinschränkung beim Getreide profitierte der Raps, wobei günstigere Preiserwartungen im Vergleich zum Weizen eine Rolle für diese Entscheidung gespielt haben dürften. Der Rapsanbau wurde um 19 000 ha auf 115 000 ha ausgeweitet. Mit 465 000 t wird die Rapsernte voraussichtlich 15 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr.

Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend vom weiteren Witterungsverlauf (Niederschlagsverteilung, Sonneneinstrahlung) bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die endgültige Erntemenge an Getreide und Raps noch von dieser ersten Schätzung abweichen. Die Ergebnisse beruhen auf den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai.

Ansprechpartnerin:

Elke Gripp
Telefon: 0431 6895-9310
E-Mail: Ernte(at)statistik-nord(dot)de

 

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