Gute Getreide- und sehr gute Rapsernte

Statistik informiert ... Nr. 85/2009

Nach der zweiten, noch vorläufigen Ernteberechnung des Statistikamtes Nord ergibt sich für Schleswig-Holstein eine Getreideernte von 2,7 Mio. Tonnen (t). Aufgrund einer gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent eingeschränkten Getreideanbaufläche wird die diesjährige Getreideerntemenge um acht Prozent unter der des Vorjahres liegen. Hauptsächlich dürfte hierfür eine erhebliche Anbauverschiebung vom Winterweizen zum Winterraps verantwortlich sein. Allein 1,8 Mio. t oder zwei Drittel der Getreideernte entfallen auf den Winterweizen, der auf 190 000 Hektar (ha) angebaut wird.

Die Herbstbestellung wurde in südwestlichen Teilen des Landes durch starke Niederschläge beeinträchtigt. Hier kam es zu einer Auflaufverzögerung und einem anteiligen Ausfall der Bestände. Nicht alle vorgesehenen Weizenflächen konnten ausgesät werden, alternativ wurde auf Sommergetreide ausgewichen. In den restlichen Landesteilen konnten die Wintersaaten unter günstigeren Bedingungen ausgebracht werden. Der anschließend kalte Winter führte zwar nur vereinzelt zu Auswinterungsschäden, brachte aber einen Vegetationsrückstand im Frühjahr mit sich. Vorsommertrockenheit sorgte in der ersten Vegetationshälfte für Wachstumseinschränkungen des Getreides. Durch eine überwiegend gute Niederschlagsverteilung ab Mitte Mai konnten Ähre und Korn anschließend gut ausgebildet werden.

Es ist zu erwarten, dass die Hektarerträge über denen der letzten Jahre liegen werden. In der zweiten Juliwoche wurde in den südlichen Landesteilen und auf den leichten Böden des Geestrückens mit der Ernte der Wintergerste begonnen. Niederschläge führten in der dritten Juliwoche immer wieder zu Unterbrechungen der Erntearbeiten. Danach konnte die Getreide- und Rapsernte unter optimalen Wetterbedingungen fortgesetzt und am dritten Augustwochenende beendet werden.

Bei einer gegenüber 2008 um 19 000 ha oder 20 Prozent auf 115 000 ha ausgeweiteten Anbaufläche und einem Ertrag von gut 45 dt/ha wird die Rapsernte rund 521 000 t betragen. Dies wäre der höchste Hektarertrag für Raps in Schleswig-Holstein. Der bisherige Spitzenertrag stammt aus dem Jahr 2004 mit 44 dt/ha. Aufgrund des Spitzenertrags und der ausgeweiteten Anbaufläche stellt auch die Erntemenge einen Rekord dar, der deutlich über dem bisherigen Höchstwert von 500 000 t aus dem Jahre 2004 liegt.

Ansprechpartnerin:

Elke Gripp
Telefon: 0431 6895-9310
E-Mail: Ernte(at)statistik-nord(dot)de

 

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