Durchschnittliche Getreide- und Rapserträge

Statistik informiert ... Nr. 84/2010

Nach der zweiten, noch vorläufigen Ernteberechnung des Statistikamtes Nord ergibt sich für Schleswig-Holstein eine Getreideernte von 2,5 Mio. Tonnen (t). Im Landesmittel bewegen sich die Erträge des Wintergetreides im Durchschnitt der letzten Jahre. Auf einer gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent eingeschränkten Getreideanbaufläche wird die diesjährige Getreideerntemenge um zehn Prozent unter der des Rekordvorjahres 2009 liegen. Gründe hierfür sind neben der geringeren Anbaufläche die gegenüber 2009 niedrigeren Hektarerträge. Allein 1,9 Mio. t oder drei Viertel der Getreideernte entfallen auf den Winterweizen, der auf 210 000 Hektar (ha) angebaut wurde.

Die Herbstbestellung wurde unter guten Bodenbedingungen durchgeführt. Alle vorgesehenen Wintergetreideflächen konnten ausgesät werden. Der anschließend lange, kalte Winter führte jedoch zu einer Ausdünnung vieler Bestände. Es mussten aber nur vereinzelt Flächen aufgrund von Auswinterungsschäden umgebrochen werden. Die Vegetation lag im Frühjahr um etwa drei Wochen zurück. Es folgten weiterhin kühle Temperaturen bis Ende Mai, die die Entwicklung der Pflanzen hemmten. Eine ausgeglichene Niederschlagsverteilung bis Juni führte zu einer guten Jugendentwicklung des Getreides. Im heißen, niederschlagsarmen Juli mit Temperaturen bis 35°C kam es besonders auf leichten Standorten zu Trockenschäden. Mitte Juli wurde in den südlichen Landesteilen und auf den leichten Böden des Geestrückens mit der Ernte der Wintergerste begonnen. Die Getreide- und Rapsernte wurde ab Anfang August immer wieder durch Regenfälle unterbrochen.

Bei den Erträgen sind regional starke Unterschiede zu verzeichnen. Während auf den guten Marschböden und auf Flächen im östlichen Hügelland durchaus Spitzenerträge gedroschen werden, zeigen sich insbesondere auf den leichten Geestböden Ertragseinbußen durch die Trockenheit.

Bei einer gegenüber 2009 fast unveränderten Anbaufläche von 114 000 ha und einem Durchschnittsertrag von gut 42 dt/ha wird die Rapsernte rund 485 000 t betragen. Der Durchschnittsertrag liegt damit um rund neun Prozent unter dem Spitzenergebnis des Vorjahres, wodurch auch die Erntemenge um 54 000 t oder rund ein Zehntel niedriger liegen wird als im Jahr 2009.

Ansprechpartnerin:

Elke Gripp
Telefon: 0431 6895-9310
E-Mail: Ernte@statistik-nord.de

Dokument herunterladen