Getreide- und Rapsbestände bringen Rekorderträge

Statistik informiert ... Nr. 139/2014

Nach der zweiten, noch vorläufigen Ernteberechnung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 3,0 Mio. Tonnen (t) erwartet. Die diesjährige Getreideerntemenge läge damit um 27 Prozent über der des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Diese Entwicklung beruht auf einer Ausweitung der Getreideanbaufläche (plus sieben Prozent) auf 298 000 Hektar (ha) und überdurchschnittlichen Hektarerträgen.

Allein 2,1 Mio. t oder 69 Prozent der Getreideernte entfallen auf den Winterweizen. Der Durchschnittsertrag je ha wird bei rund 108 Dezitonnen (dt) liegen und damit die höchste durchschnittliche Hektarleistung sein, die bisher in Schleswig-Holstein geerntet wurde. Der bisherige Spitzenertrag stammt aus dem Jahr 2001 mit 98 dt/ha. Der hohe Hektarertrag führt zusammen mit einer Ausweitung der Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr (plus 20 Prozent auf 190 000 ha) zu einem Anstieg der diesjährigen Erntemenge um voraussichtlich 45 Prozent.

Für den Roggen errechnet sich gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der Erntemenge um elf Prozent auf 0,22 Mio. t. Mit einem durchschnittlichen Hektarertrag von knapp 81 dt/ha wird der Spitzenwert aus dem Vorjahr übertroffen.

Auch die Wintergerste erbrachte auf einer leicht ausgeweiteten Anbaufläche von nunmehr 55 000 ha einen Spitzenhektarertrag von 95 dt/ha. Triticale erreichte erstmals einen Hektarertrag von 81 dt/ha und damit eine Erntemenge von 66 000 t (plus 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

Die Herbstbestellung konnte bei guten Bedingungen durchgeführt werden. Ein milder Winter mit wenigen Auswinterungen führte zu einer guten Bestandsdichte im Frühjahr. Ein früher Vegetationsbeginn verbunden mit vielen Sonnenstunden und einer ausgeglichenen Niederschlagsverteilung führte regional zu einem Vegetationsvorsprung von zwei Wochen.

Im weiteren Verlauf reiften sehr gute Bestände heran. Die Getreideernte 2014 konnte aufgrund des guten Erntewetters von Juli bis Anfang August fast abgeschlossen werden.

Beim Raps wird ein Durchschnittsertrag von 46 dt/ha erwartet. Dieser Spitzenwert liegt um 13 Prozent über dem Vorjahreswert. Dadurch wird trotz einer eingeschränkten Anbaufläche auf nunmehr 99 000 ha die Vorjahreserntemenge von knapp 0,5 Mio. t fast wieder erreicht werden.

Hinweis:
Für die Ertragsmessungen wurden 835 Felder in die Stichprobe für die Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung einbezogen. Aufgrund des günstigen Ernteverlaufs konnte bereits ein großer Teil der Proben ausgewertet werden.

Kontakt:
Dr. Jürgen Delitz
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail: Pressestelle(at)statistik-nord(dot)de 

Fachlicher Ansprechpartner:
Thorsten Quiel
Telefon: 0431 6895-9371
E-Mail: Thorsten.Quiel(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen