Trotz unbeständiger Witterung gute Getreideerträge erwartet

Statistik informiert ... Nr. 106/2017

Nach der zweiten, noch vorläufigen Ernteberechnung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 2,6 Mio. Tonnen (t) erwartet. Die diesjährige Getreideerntemenge läge damit um fünf Prozent über der des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Zwar wurde die Getreideanbaufläche leicht (minus zwei Prozent) auf 298 000 Hektar (ha) eingeschränkt, es konnten aber überwiegend gute Hektarerträge erzielt werden.

Allein 1,7 Mio. t oder 66 Prozent der Getreideernte entfallen auf den Winterweizen. Der Durchschnittsertrag je ha wird bei knapp 93 Dezitonnen (dt) erwartet und damit den Ertrag aus dem Vorjahr von 90 dt/ha überschreiten. Mit einer Anbauausweitung um 1 000 ha auf 185 000 ha liegt die Erntemenge über der des Vorjahres (plus vier Prozent).

Wintergerste wurde auf einer um ein Prozent eingeschränkten Fläche von 62 000 ha angebaut. Mit einem Hektarertrag von 87 dt wird der Ertrag aus dem Vorjahr um elf dt übertroffen. Die Erntemenge von 0,5 Mio. t liegt damit 13 Prozent über der des Vorjahres. Auch beim Hektarertrag von Triticale wird mit 78 dt ein um ein Fünftel höherer Ertrag als im Vorjahr erwartet.

Für den Roggen errechnet sich gegenüber dem Vorjahr auf einer kaum veränderten Anbaufläche eine Erntemenge von 0,2 Mio. t (plus sechs Prozent). Der Ertrag liegt bei 73 dt/ha und damit deutlich über dem des Vorjahres (68 dt/ha).

Beim Raps wird ein Hektarertrag von 38 dt erwartet. Dieser läge zwar um 20 Prozent über dem niedrigen Vorjahresertrag von 31 dt/ha, aber weiterhin unter dem mehrjährigen Mittel. Neben einem kühlen Frühjahr bis hin zur Blüte trug ein erhöhter Schädlingsdruck zu diesem unterdurchschnittlichen Ertrag bei. In Folge einer Ausweitung der Anbaufläche auf 97 000 ha wird eine Erntemenge von knapp 0,4 Mio. t erwartet, die damit um ein Viertel über der des Vorjahres liegen würde.

Das Frühjahr war kühl, sodass die Vegetation etwas im Rückstand war. Die folgenden Monate waren durch viele Niederschläge und eine geringe Sonnenintensität gekennzeichnet. Im weiteren Verlauf reiften durchschnittliche bis gute Bestände heran.

Die Getreideernte 2017 wurde immer wieder durch Niederschläge unterbrochen. Die Qualität und Menge des Ernteguts nimmt mit weiteren Verzögerungen des Ernteverlaufs fortschreitend ab.

Hinweis:
Für die Ertragsmessungen werden 735 Felder in die Stichprobe für die „Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung“ einbezogen. Aufgrund des fortgeschrittenen Ernteverlaufs konnte bereits ein großer Teil der Proben ausgewertet werden.

Kontakt:
Alice Mannigel
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail: Pressestelle(at)statistik-nord(dot)de

Fachlicher Ansprechpartner:
Thorsten Quiel
Telefon: 0431 6895-9371
E-Mail: Ernte(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen