Mehr als die Hälfte aller Neugründungen in den Wirtschaftsbereichen „wirtschaftliche Dienstleistungen“ und „Handel“

Statistik informiert ... Nr. 32/2009

Im Jahr 2008 sind bei den Gewerbeämtern in Hamburg 22 781 Gewerbeanmeldungen eingegangen, das ist mit einem Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr der höchste Wert seit über zehn Jahren.

87 Prozent der Anmeldungen waren Neugründungen, so das Statistikamt Nord. Des Weiteren zählten zu den Anmeldungen 1 991 Fälle, die durch Rechtsformwechsel, Gesellschaftereintritt, Erbfolge o.ä. begründet sind sowie 876 Zuzüge nach Hamburg und 125 Umwandlungen gemäß Umwandlungsgesetz.

Von den 19 789 Neugründungen entfiel mit 32 Prozent der größte Anteil auf den Wirtschaftsbereich "Freiberufliche, wissenschaftliche und technische sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen". Der Bereich "Handel einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz" trug 19 Prozent zu allen Neugründungen bei, gefolgt vom Baugewerbe mit einem Anteil von zehn Prozent und dem Bereich "Verkehr/Lagerei" mit neun Prozent.

Auch 2008 machten Kleinunternehmen bzw. Gründungen als Nebenerwerb die deutliche Mehrheit aller Neugründungen aus (73 Prozent). Ihre Zahl stieg auf insgesamt 14 478 Fälle. Während die Zahl der angemeldeten Kleinunternehmen im Vollerwerb gegenüber 2007 um etwa zwei Prozent anstieg, sank die Zahl der Fälle im Nebenerwerb geringfügig.

Die Zahl der Betriebsgründungen (5 311) stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich um fast 13 Prozent und entsprach damit einem Anteil von 27 Prozent aller Neugründungen. Betriebsgründungen lassen hinsichtlich bestimmter Kriterien (u.a. ihrer Rechtsform) auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen.

Die vollständige Aufgabe von Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetrieben stieg deutlich um 21 Prozent auf 12 119 Fälle und stellte nach wie vor den weitaus größten Teil (71 Prozent) der insgesamt 16 972 Gewerbeabmeldungen. Die Zahl der Betriebsaufgaben (Fälle mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung) blieb mit 2 427 nahezu konstant. Ihr Anteil unter allen Abmeldungen lag bei 17 Prozent. In 834 Fällen war die Abmeldung durch einen Fortzug aus der Elbmetropole begründet.

In Schleswig-Holstein sind im vergangenen Jahr 31 074 Gewerbeanmeldungen registriert worden, nur ein Prozent mehr als 2007.

80 Prozent dieser Anmeldungen entfielen wie 2007 auf Neugründungen, weitere Fälle waren durch Verlegungen des Unternehmenssitzes aus anderen Gemeinden, auch außerhalb des Landes (3 560 Fälle), durch Rechtsformwechsel, Gesellschaftereintritt, Erbfolge o.ä. (2 630 Fälle) oder durch Umwandlungen (153 Fälle) veranlasst.

Der größte Anteil der Neugründungen entfiel auf den Wirtschaftsbereich "Handel einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz" mit 25 Prozent, dicht gefolgt vom Bereich "Freiberufliche, wissenschaftliche und technische sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen" mit ebenfalls 25 Prozent. Mit größerem Abstand folgten neu gegründete Betriebe aus den Bereichen Baugewerbe (acht Prozent) sowie Energieversorgung (fünf Prozent). Der reIativ hohe Anteil von Neugründungen im letztgenannten Bereich dürfte auch durch die gesetzliche Vorgabe zur Entflechtung von Unternehmensteilen aufgrund des Energiewirtschaftsgesetzes beeinflusst worden sein.

Von den insgesamt 24 731 Neugründungen machten Kleinunternehmen bzw. Neugründungen als Nebenerwerb mit 20 197 Fällen auch 2008 den überwiegenden Teil aus (82 Prozent). Die Zahl der Fälle im Nebenerwerb stieg dabei gegenüber 2007 um vier Prozent, während die Zahl der angemeldeten Kleinunternehmen im Vollerwerb um drei Prozent sank.

Betriebsgründungen, die hinsichtlich ihrer Rechtsform auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen, wurden in 4 534 Fällen angemeldet. Dies ist gegenüber dem Jahr 2007 eine nahezu unveränderte Größenordnung. Ihr Anteil an allen Neugründungen betrug 18 Prozent.

Von den insgesamt 25 523 Gewerbeabmeldungen wurden die meisten (63 Prozent) durch die vollständige Aufgabe von Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetrieben verursacht. Die Zahl dieser 16 037 Fälle stieg im Vergleich zu 2007 um drei Prozent. Betriebsaufgaben (Fälle mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung) wurden in 3 856 Fällen gemeldet (plus zwei Prozent). Ihr Anteil unter den Abmeldungen lag damit unverändert bei 15 Prozent. In weiteren 3 022 Fällen erfolgte die Abmeldung durch Fortzug aus der bisherigen Sitzgemeinde.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: Gewerbeanzeigen(at)statistik-nord(dot)de

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