Hohe Fluktuation bei Nebenerwerbsbetrieben

Statistik informiert ... Nr. 126/2009

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist in Hamburg in den ersten neun Monaten 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf fast 16 900 gesunken, so das Statistikamt Nord.

Wie üblich standen die Neugründungen mit 88 Prozent aller Anmeldungen im Vordergrund. Von den 14 800 Neugründungen waren gut 3 500 Betriebsgründungen (Anmeldungen mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Substanz), die im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 14 Prozent zurückgingen.

Die über 11 300 sonstigen Neugründungen (plus vier Prozent) teilten sich auf in 55 Prozent Kleinbetriebe und 45 Prozent Nebenerwerbsbetriebe.

Angemeldet wurde in 19 Prozent ein Gewerbe im Bereich Handel einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz, gefolgt von der Erbringung freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen (17 Prozent) und der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (14 Prozent). Mit einigem Abstand folgten Anmeldungen im Baugewerbe (zehn Prozent) sowie im Bereich Verkehr und Lagerei (acht Prozent). Vorherrschend blieb dabei die Anmeldung von Einzelunternehmen (80 Prozent). Diese wurden zu 37 Prozent von Unternehmerinnen und zu 33 Prozent von ausländischen Gewerbetreibenden eingereicht.

Die Zahl der Gewerbeabmeldungen stieg in Hamburg stark um 13 Prozent auf knapp 13 300 Fälle an. Die Zahl vollständiger Aufgaben erhöhte sich sogar um 15,6 Prozent auf gut 11 500 Fälle. Betroffen waren überwiegend sonstige Stilllegungen mit über 9 800 Fällen, die sich zu 67 Prozent auf Kleinbetriebe und zu 33 Prozent auf Gewerbe im Nebenerwerb verteilen. Die Zahl der Stilllegungen von Nebenerwerbsbetrieben stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 29,2 Prozent an.

Unter den Betrieben mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Substanz sank die Zahl der vollständigen Aufgaben um 4,2 Prozent auf gut 1 700 Fälle. Erbfolge, Kauf oder Wechsel der Rechtsform sowie Zuzüge aus einem anderen Meldebezirk oder Umwandlungen waren in zwölf Prozent der Fälle Anlass für eine An- oder Abmeldung.

In Schleswig-Holstein sind in den ersten drei Quartalen 2009 gut 24 300 Gewerbeanmeldungen angezeigt worden, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Es dominierten wie bisher Neugründungen mit jetzt gut 19 800 Fällen (81 Prozent der Anmeldungen) und einem Plus von 4,8 Prozent. Unter ihnen waren knapp 3 500 Anmeldungen mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Bedeutung (Betriebsgründungen). Ihre Zahl stieg gegenüber 2008 um 2,6 Prozent.

Die Zahl der sonstigen Neugründungen nahm stärker um 5,3 Prozent auf gut 16 300 Anmeldungen zu. Sie erstreckten sich zu 48 Prozent auf Gründungen von Kleinbetrieben und zu 52 Prozent auf Nebenerwerbsbetriebe, die überdurchschnittlich um 10,6 Prozent zunahmen.

Unter allen Anmeldungen dominierte auch in diesem Jahr mit einem Anteil von 23 Prozent der Handel einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz. Die Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen kam auf einen Anteil von 14 Prozent, gefolgt von der Erbringung freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen mit zehn Prozent. Neun Prozent der Gewerbeanmeldungen betrafen das Baugewerbe und sieben Prozent das Gastgewerbe. Vorherrschend blieb in 82 Prozent aller Fälle die Anmeldung von Einzelunternehmen. Anmeldungen von Frauen (33 Prozent) oder Unternehmern mit ausländischer Staatsangehörigkeit (zwölf Prozent) blieben in der Minderzahl.

Von den Gewerbeämtern des nördlichsten Bundeslandes wurden von Januar bis September knapp 19 600 Abmeldungen entgegen genommen (plus 4,2 Prozent).

Unter den Abmeldungen dominierten die 15 200 vollständigen Aufgaben, darunter gut 12 100 sonstige Stilllegungen (plus 3,7 Prozent). Sie verteilen sich zu 65 Prozent auf Kleinbetriebe und zu 35 Prozent auf Nebenerwerbsbetriebe. Die Abmeldung von Nebenerwerbsfällen nahm stark um 20,8 Prozent zu.

Die vollständige Aufgabe von Betrieben mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Bedeutung (Betriebsaufgaben) stieg ebenfalls deutlich (plus 9,7 Prozent) auf gut 3 100 Fälle.

20 Prozent aller Gewerbean- und -abmeldungen waren durch Erbfolge, Kauf oder Wechsel der Rechtsform sowie durch Zuzüge aus einem anderen Meldebezirk oder Umwandlungen veranlasst.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: Gewerbeanzeigen(at)statistik-nord(dot)de

 

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