Gewerbesteuer-Istaufkommen gestiegen
Statistik informiert … Nr. 154/2025
Im ersten Halbjahr 2025 hat das Gewerbesteuer-Istaufkommen der schleswig-holsteinischen Gemeinden 1,23 Mrd. Euro betragen. Das sind 118 Mio. Euro bzw. 10,7 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2024, so das Statistikamt Nord. Von dieser positiven Gesamtentwicklung konnte jedoch eine knappe Mehrheit der Gemeinden nicht profitieren: In 574 der insgesamt 1 104 schleswig-holsteinischen Gemeinden sanken die Gewerbesteuer-Einzahlungen.
Diese ungleichmäßige Entwicklung spiegelt sich bei den kreisfreien Städten wider: In Kiel und Lübeck sank das Gewerbesteuer-Istaufkommen um 4,3 bzw. 5,6 Prozent. In Flensburg stiegen die Einzahlungen dagegen um 63,6 Prozent. In Neumünster blieb das Gewerbesteuer-Istaufkommen nahezu unverändert (plus 0,4 Prozent).
Bei der Betrachtung der Kreissummen zeigt sich ein einheitlicheres Bild: In zehn der elf Kreise war das Gewerbesteuer-Istaufkommen höher als im ersten Halbjahr 2024. Den stärksten Anstieg erreichte mit 63,4 Prozent der Kreis Dithmarschen, gefolgt von den Kreisen Ostholstein und Stormarn (plus 29,1 bzw. plus 21,4 Prozent). Im Kreis Herzogtum Lauenburg sank das Gewerbesteuer-Istaufkommen dagegen um 15,5 Prozent. In keinem anderen Kreis waren die Gewerbesteuer-Einzahlungen der Gemeinden in der Summe rückläufig.
Das absolute Gewerbesteuer-Istaufkommen war im Vergleich der kreisfreien Städte und Kreissummen im Kreis Segeberg mit 143 Mio. Euro am höchsten und im Kreis Plön mit 27 Mio. Euro am niedrigsten. In der Einzelbetrachtung der Gemeinden war das Gewerbesteuer-Istaufkommen in der Landeshauptstadt Kiel mit 106 Mio. Euro am höchsten, gefolgt von der Hansestadt Lübeck mit 78 Mio. Euro und der Stadt Norderstedt (Kreis Segeberg) mit 72 Mio. Euro.
Die Gewerbesteuerhebesätze blieben im überwiegenden Teil der Gemeinden konstant. In 109 Gemeinden bzw. in jeder zehnten Gemeinde wurde der Hebesatz erhöht. In vier Gemeinden wurde er dagegen gesenkt. Die festgesetzten Hebesätze reichen von 250 bis 450 Prozent.
In der Freien und Hansestadt Hamburg stieg das Gewerbesteuer-Istaufkommen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 wuchs das Istaufkommen um 68 Mio. Euro bzw. um 4,4 Prozent auf 1,62 Mrd. Euro. Der Hebesatz beträgt in Hamburg weiterhin 470 Prozent.
Hinweise:
Das Gewerbesteuer-Istaufkommen steht den Kommunen nicht vollständig für eigene Bedarfe zur Verfügung, weil sie einen Teil davon in Form der Gewerbesteuerumlage an Bund und Land abführen müssen.
Die Gewerbesteuerhebesätze werden von den Gemeinden festgesetzt. Sie geben in Prozent den Faktor an, mit dem die von den Finanzämtern festgestellten Gewerbesteuer-Messbeträge multipliziert werden, um die Höhe der auf ein Unternehmen entfallenden Gewerbesteuerschuld zu bestimmen.
Die Gewerbesteuerhebesätze aller schleswig-holsteinischen Gemeinden sind auf der (Externer Link) als Download verfügbar.
Tabelle und Karte: siehe pdf-Dokument
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