Juniorprofessoren auf dem Vormarsch

Statistik informiert ... Nr. 45/2008

2007 sind an den Universitäten Hamburgs 58 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler habilitiert worden (21 weniger als im Vorjahr), darunter drei mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Dieser Rückgang kann u. a. mit der zunehmenden Bedeutung der Juniorprofessur als alternativem Berufsweg in Verbindung gebracht werden, so das Statistikamt Nord.

Die Juniorprofessur wurde 2002 durch eine Novelle des deutschen Hochschulrahmengesetzes eingeführt. Sie ermöglicht Wissenschaftlern mit herausragender Promotion die befristete Einstellung für drei bis vier Jahre als Juniorprofessor mit der Möglichkeit zu freier Forschung und Lehre. Über die Einstellung entscheidet eine Berufungskommission, das aufwendige Habilitationsverfahren entfällt in diesem Fall. Nach der Frist entscheidet gegebenenfalls eine erneute Evaluation über die Aussicht auf eine unbefristete Professur. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 38 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (darunter 17 Frauen) in Hamburg eine Juniorprofessur annahmen, sind es in diesem Jahr mit 46 Personen (darunter 20 Frauen) acht Professuren mehr.

Gut ein Viertel der Habilitierten (15 Personen) in Hamburg waren weiblichen Geschlechts. Das Durchschnittsalter aller Habilitierten liegt unverändert bei 41 Jahren, zwei Drittel der Habilitierten (39 Personen) stehen in einem Beschäftigungsverhältnis an einer Hochschule. Im Vorjahr betrug dieser Anteil noch knapp drei Viertel.

Die meisten Habilitationsverfahren sind in Hamburg wie bisher von 36 Personen in der Fächergruppe Humanmedizin abgeschlossen worden. In den übrigen Fächergruppen sind die Sprach- und Kulturwissenschaften mit zehn, Mathematik/Naturwissenschaften mit acht und Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften mit zwei Habilitanden sowie die Ingenieur- und Kunst/ Kunstwissenschaften jeweils einmal vertreten.

An den Universitäten Schleswig-Holsteins haben 2007 insgesamt 56 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (zehn weniger als im Vorjahr) ihre Forschungs- und Lehrbefähigung erworben, darunter sieben ausländische Akademiker. Auch hier lässt sich der Rückgang auf die Juniorprofessur als Alternative zum Habilitationsverfahren zurückführen. Waren es im vergangenen Jahr noch 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für diesen Weg entschieden (darunter zehn Frauen), waren es in diesem Jahr bereits 32 (darunter 13 Frauen).

Der Anteil der 14 habilitierten Frauen ist im Vergleich zu 2007 gleich geblieben. Das Durchschnittsalter aller Habilitierten beträgt knapp 41 Jahre. Gut 70 Prozent (40 Personen) stehen in einem Beschäftigungsverhältnis an einer Hochschule. Im Vorjahr betrug dieser Anteil mehr als drei Viertel.

Mit 44 Verfahren sind auch in Schleswig-Holstein die meisten Habilitationen in der Fächergruppe Humanmedizin abgeschlossen worden. Die übrigen Habilitationen verteilen sich auf die Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaften mit sechs sowie Sprach- und Kulturwissenschaften und Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften mit jeweils drei Fällen.

Ansprechpartnerin:

Dr. Henrike Herrmann
Telefon: 0431 6895-9192
E-Mail: henrike.herrmann(at)statistik-nord(dot)de

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