Rund 8 800 selbstständige Handwerksunternehmen

Statistik informiert ... Nr. 119/2013

Im Jahr 2010 hat es in Hamburg nach den Ergebnissen der Handwerkszählung
8 790 Handwerksunternehmen gegeben, davon 6 577 im zulassungspflichtigen Gewerbe (75 Prozent) und 2 213 im zulassungsfreien Gewerbe. Die Zahl der Handwerksunternehmen ist damit gegenüber 2009 leicht um ein Prozent gestiegen, so das Statistikamt Nord.

Die meisten Handwerksunternehmen (3 534) waren im Bereich des Ausbaugewerbes tätig, darunter überwiegend zulassungspflichtige Unternehmen wie Installateure, Maler/Lackierer und Elektrotechniker. Zweitgrößte Gewerbegruppe waren mit 1 759 Unternehmen die Handwerke für den privaten Bedarf, darunter hauptsächlich Friseure, aber auch seltene zulassungsfreie Gewerbe wie Holzbildhauer oder Keramiker. Ebenfalls eine große Gruppe stellten mit 1 452 Unternehmen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, von denen die meisten (zulassungsfreie) Gebäudereiniger waren. Die wenigsten Handwerksunternehmen (233) wurden im Lebensmittelgewerbe verzeichnet.

In den einbezogenen Handwerksunternehmen waren 68 462 sozialversicherungspflichtig und 12 991 geringfügig entlohnte Beschäftigte tätig. Zusammen mit den tätigen Inhabern arbeiteten 90 743 Frauen und Männer im hamburgischen Handwerk und damit nahezu genauso viele wie 2009. Die meisten Beschäftigten waren in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf tätig (30 863), gefolgt vom Ausbaugewerbe (22 771) und dem Kraftfahrzeuggewerbe (10 431). Durchschnittlich waren in einem Unternehmen zehn Personen tätig. Deutlich höher lag dieser Durchschnitt bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf und im Lebensmittelgewerbe (jeweils 21 Beschäftigte) sowie im Kfz-Gewerbe (17).

Die Hamburger Handwerksunternehmen erzielten in 2010 einen Umsatz von
9,2 Mrd. Euro, zu 84 Prozent erwirtschaftet in den zulassungspflichtigen Gewerben. Damit sank der Gesamtumsatz verglichen mit dem Vorjahr um zwei Prozent. Der Umsatz je tätiger Person belief sich 2010 auf rund 101 500 Euro. Die zulassungspflichtigen Unternehmen erwirtschafteten dabei je tätiger Person mit rund 124 800 Euro einen mehr als doppelt so hohen Umsatz wie die zulassungsfreien Handwerksunternehmen (knapp 51 000 Euro). Umsatzstärkster Gewerbezweig war mit 2,6 Mrd. Euro das Kraftfahrzeuggewerbe, gefolgt vom Ausbaugewerbe mit
2,2 Mrd. Euro und den Handwerken für den gewerblichen Bedarf mit Umsätzen in Höhe von 1,9 Mrd. Euro.

Rund 58 Prozent der Hamburger Handwerksunternehmen waren 2010 der Rechtsform nach Einzelunternehmen, im zulassungsfreien Handwerk lag dieser Anteil sogar bei 73 Prozent. Bei 30 Prozent der Unternehmen handelte es sich um Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH), zehn Prozent entfielen auf Personengesellschaften und zwei Prozent auf sonstige Rechtsformen.

Methodische Hinweise:
Die Handwerkszählung wird jährlich auf Basis des Unternehmensregisters durch Nutzung von Daten der Bundesagentur für Arbeit und der Finanzverwaltung ermittelt. Neben der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung, die lediglich Veränderungsraten und Messzahlen für Umsätze und Beschäftigte im Handwerk ausweist, liefert die Handwerkszählung ein Bild der Struktur der selbstständigen Unternehmen dieses Wirtschaftsbereichs.

Die Jahresergebnisse von Handwerkszählung und Handwerksberichterstattung sind grundsätzlich vergleichbar. Da zum Zeitpunkt der Aufbereitung der Handwerkszählung bereits revidierte Informationen zur wirtschaftlichen Aktivität, der Handwerkseigenschaft, dem Umsatz und den Beschäftigten einzelner Einheiten vorliegen, können die Ergebnisse jedoch geringfügig voneinander abweichen.

Die Ergebnisse beziehen sich auf selbstständige, umsatzsteuerpflichtige Handwerksunternehmen der Anlagen A und B 1 der Handwerksordnung. Handwerkliche Nebenbetriebe, innerbetriebliche Abteilungen oder handwerksähnliche Gewerbe (Anlage B 2) sowie von der Umsatzsteuer befreite Kleinunternehmen mit nur geringen Umsätzen sind in dieser Statistik nicht enthalten.

Kontakt:
Dr. Jürgen Delitz
Telefon:  040 42831-1847
E-Mail:  Pressestelle(at)statistik-nord(dot)de

Fachlicher Ansprechpartner:
Bernd Grocholski-Plescher
Telefon:  0431 6895-9323
E-Mail:  bernd.grocholski-plescher(at)statistik-nord(dot)de 

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