2009 trotz Wirtschaftskrise nur relativ leichte Abwärtsbewegung

Statistik informiert ... Nr. 54/2010

Die Handwerksberichterstattung, eine amtliche Statistik, wird seit 2008 nicht mehr durch eine direkte Befragung von Unternehmen, sondern durch Nutzung von Verwaltungsdaten ermittelt. Auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit, der Finanzbehörden und des statistischen Unternehmensregisters wird vierteljährlich die Entwicklung für alle zulassungspflichtigen Handwerksunternehmen laut Anlage A der Handwerksordnung festgestellt. In diese Auswertungen sind in Hamburg über 7 000 Unternehmen mit knapp 49 000 Beschäftigten, in Schleswig-Holstein über 15 000 Unternehmen mit gut 100 000 Beschäftigten einbezogen.

2009 sind die Umsätze der Handwerksunternehmen in Hamburg nach vorläufigen Ergebnissen um 3,8 Prozent zurückgegangen, so das Statistikamt Nord. 2008 konnten die Handwerksunternehmen noch ein Umsatzplus von 6,3 Prozent gegenüber 2007 verbuchen. Die rückläufige Entwicklung traf allerdings nicht für alle Gewerbezweige gleichermaßen zu. Während zuletzt unter den Gewerbezweigen mit negativer Umsatztendenz die Handwerke für den gewerblichen Bedarf mit minus 10,7 Prozent die deutlichsten Rückgänge verzeichnen mussten, schrieben das Lebensmittelgewerbe, die Handwerke für den privaten Bedarf und das Kfz-Gewerbe jeweils noch leicht positive Zahlen.

Hatten die Beschäftigtenzahlen im Handwerk 2008 noch um 0,5 Prozent höher als 2007 gelegen, fiel dieser Wert 2009 um 1,7 Prozent unter das Vorjahresergebnis. Lediglich im Gesundheitsgewerbe (plus zwei Prozent) und im Lebensmittelgewerbe (plus ein Prozent) konnte eine positive Entwicklung der Beschäftigung festgestellt werden; in den übrigen Gewerbezweigen gab es Rückgänge bis zu minus 4,3 Prozent im Kfz-Gewerbe.

In Schleswig-Holstein sind die Umsätze der Handwerksunternehmen 2009 nach vorläufigen Ergebnissen leicht um ein Prozent zurückgegangen. 2008 verbuchten die Handwerksunternehmen dagegen noch ein Umsatzplus von 5,6 Prozent gegenüber 2007. Für diesen aktuellen Rückgang waren nur die Handwerke für den privaten Bedarf (minus 13 Prozent) und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (minus 9,7 Prozent) verantwortlich, alle anderen Gewerbegruppen konnten dagegen eine - wenn auch nur leichte - positive Entwicklung verbucht werden, am stärksten dabei im Ausbaugewerbe mit einem Umsatzzuwachs von fünf Prozent.

In der Beschäftigtenentwicklung des Handwerks trat nach einem Minus von 0,6 Prozent 2008 ein weiterer Rückgang um 1,2 Prozent im Jahr 2009 ein. Lediglich im Gesundheitsgewerbe (plus 1,7 Prozent) und im Lebensmittelgewerbe (plus 1,4 Prozent) gab es einen Beschäftigungszuwachs. Alle übrigen Gewerbezweige des Handwerks verzeichneten Rückgänge, in der Spitze um minus 4,8 Prozent im Kfz-Gewerbe.

Ansprechpartner:

Bernd Reuter
Telefon: 0431 6895-9294
E-Mail: Handwerk(at)statistik-nord(dot)de

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