Trend zu mehr Haushalten setzt sich fort

Statistik informiert ... Nr. 4/2014

Der seit Jahren anhaltende Trend zu mehr Haushalten in Schleswig-Holstein hat sich im Jahr 2012 weiterhin fortgesetzt. Die Zahl der Haushalte stieg nach den Ergebnissen des Mikrozensus im Vergleich zum Vorjahr leicht um 7 000 Haushalte auf 1,414 Mio. an, so das Statistikamt Nord. In den vergangenen zehn Jahren erhöhte sich die Zahl der Haushalte sogar um fast sechs Prozent (2002  1,340 Mio.).

Überdurchschnittlich war die Entwicklung bei den Einpersonenhaushalten, deren Zahl seit dem Jahr 2002 von 478 000 um mehr als 15 Prozent auf 551 000 anstieg. Der Anteil der Einpersonenhaushalte an allen Haushalten in Schleswig-Holstein lag im Jahr 2012 damit bei 39 Prozent.

Die Einpersonenhaushalte wiesen hinsichtlich der Geschlechterstruktur eine besondere Verteilung auf: Insgesamt lebten mehr Frauen in Einpersonenhaushalten als Männer. Auf 292 000 Frauen kamen nur rund 260 000 Männer. Diese Verteilung variiert jedoch deutlich zwischen den einzelnen Altersgruppen: Vor allem jüngere Männer unter 40 Jahren lebten häufiger allein als Frauen (Männer: 97 000; Frauen: 60 000), während der Anteil der Frauen in Einpersonenhaushalten im Alter ab 55 Jahren deutlich zunahm (Männer: 85 000; Frauen: 185 000).

Die Zahl der Zweipersonenhaushalte stieg geringfügig auf 512 000 an, das sind
36 Prozent aller Haushalte. Rückläufig sind seit Jahren die Haushalte, in denen vier oder mehr Personen gemeinsam wohnen. Seit dem Jahr 2002 nahm die Anzahl um fast 15 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahr sank sie um vier Prozent auf
170 000 Haushalte im Jahr 2012.

Unter den Mehrpersonenhaushalten nahm die Zahl der Haushalte mit einer verheirateten Bezugsperson seit zehn Jahren ab. Ihr Anteil sank von 80 Prozent (685 000 Haushalte) im Jahr 2002 auf 75 Prozent (649 000 Haushalte) im Jahr 2012. Hingegen ist die Zahl der Mehrpersonenhaushalte mit lediger Bezugsperson von 95 000 (2002) auf 132 000 (2012) um rund 39 Prozent gestiegen. Ihr Anteil an allen Mehrpersonenhaushalten lag bei 15 Prozent. Der Anteil der Mehrpersonenhaushalte mit geschiedenen oder verwitweten Bezugspersonen blieb im Zeitverlauf konstant bei etwa sieben Prozent (geschieden) bzw. zwei bis drei Prozent (verwitwet).

Methodischer Hinweis:
Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf Berechnungen des Mikrozensus. Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird, wobei sich die Befragungen kontinuierlich über das ganze Jahre erstrecken. In Schleswig-Holstein nehmen rund 14 000 Haushalte daran teil. Um die ermittelten Befragungsergebnisse auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen zu können, werden ausreichend strukturierte und fortgeschriebene Bevölkerungseckzahlen benötigt. Die vorliegenden Ergebnisse des Mikrozensus 2012 basieren noch auf den Fortschreibungsergebnissen auf der Basis Volkszählung 1987. Eine Hochrechnung des Mikrozensus mit der aktuellen Fortschreibung auf Basis des mit Stichtag 9. Mai 2011 durchgeführten Zensus ist erst ab dem Mikrozensus 2013 möglich.

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