Umsätze fast auf dem Niveau vor der Wirtschaftskrise, jedoch weiterer Beschäftigungsrückgang

Statistik informiert ... Nr. 25/2011

In den größeren Industriebetrieben des Verarbeitenden Gewerbes in Hamburg mit 50 und mehr Beschäftigten (einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) ist im vergangenen Jahr ein Umsatz von 72 Mrd. Euro erzielt worden. Hohe Steigerungsraten wurden in allen Quartalen des Jahres erreicht. Durch das Plus von 38 Prozent gegenüber 2009 ist das Niveau vor der Wirtschaftskrise fast wieder erreicht worden, so das Statistikamt Nord.

Die Mineralölverarbeitung blieb mit einem Gesamtumsatz von jetzt 39,2 Mrd. Euro die nach wie vor mit deutlichem Abstand stärkste Branche. Nachfrage- und preisbedingt stiegen die Umsätze hier rasant um 51 Prozent und zogen aufgrund ihres starken Gewichts das gesamte Verarbeitende Gewerbe nach oben. Aber auch ohne diese Branche hätte die Industrie mit einem Plus von 25 Prozent dennoch einen deutlichen Zuwachs erzielt. Das Ernährungsgewerbe nebst Tabakverarbeitung erzielte 7,7 Mrd. Euro Umsatz; die Steigerung in diesem Bereich ist allerdings durch größere Unternehmenszukäufe mit entsprechenden Umsatzzuwächsen in der Tabakverarbeitung bedingt. Die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen profitierte mit gut 6,7 Mrd. Euro und einem ebenfalls überdurchschnittlichen Umsatzzuwachs um 44 Prozent von der anziehenden Konjunktur. Der sonstige Fahrzeugbau konnte mit insgesamt 5,4 Mrd. Euro ein Plus von zwölf Prozent erzielen.

Die Gesamtentwicklung wurde insbesondere durch die um plus 48 Prozent stark angezogene Inlandsnachfrage gestützt, während sich die Auslandsumsätze mit einem Zuwachs von 13 Prozent deutlich zurückhaltender entwickelten. Die Exportquote, gemessen als Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, liegt damit bei 23 Prozent. Ohne Berücksichtigung der für Hamburg bedeutsamen, aber stark auf das Inlandsgeschäft fokussierten Mineralölverarbeitung erreicht die Exportquote 43 Prozent (Vorjahr: 48 Prozent).

Bei der Zahl der Beschäftigten setzte sich in der Elbmetropole jedoch die leicht negative Entwicklung der Vorjahre weiter fort. Sie fiel im Jahresverlauf zwar mit abnehmender Tendenz, aber im Monatsmittel doch um zwei Prozent auf gut 74 000 Personen. Die Produktivität – gemessen am Umsatz je Beschäftigtem – lag bei 973 000 Euro je Person, ohne Berücksichtigung der sehr umsatzstarken Mineralölverarbeitung bei rund 470 000 Euro.

Beschäftigungsstärkste Branche war der sonstige Fahrzeugbau mit 14 200 Beschäftigten, in der Reparatur/Instandhaltung von Maschinen waren 13 800 Personen beschäftigt und im Maschinenbau 10 300 Personen.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: ProduzierendesGewerbe(at)statistik-nord(dot)de

 

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