Starke Umsatzrückgänge in der Mineralölverarbeitung

Statistik informiert ... Nr. 29/2016

Die größeren Industriebetriebe in Hamburg haben im vergangenen Jahr Umsätze in Höhe von 69,4 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das sind 10,8 Prozent weniger als im Vorjahr, so das Statistikamt Nord. Der starke Rückgang ist insbesondere auf den Bereich der Mineralölverarbeitung zurückzuführen. Gegenüber dem Vorjahr sank der Umsatz dieser Branche – vor allem preisbedingt – um 22 Prozent und damit noch stärker als bereits im Vorjahr.

Mit 33,2 Mrd. Euro erzielte die Mineralölverarbeitung den mit Abstand höchsten Gesamtumsatz. Aufgrund dieses starken Gewichts beeinflusste die Branche die Entwicklung in der gesamten Hamburger Industrie. Ohne diese Branche wären die Industrieumsätze um 3,5 Prozent sogar spürbar gewachsen.

Als einzige der vier größten Branchen verzeichnete der Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“ steigende Umsätze (plus 18 Prozent). Das Ernährungsgewerbe einschließlich Tabakverarbeitung erwirtschaftete Umsätze in Höhe von 7,7 Mrd. Euro (minus vier Prozent) und im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung sanken die Umsätze um zwei Prozent auf sieben Mrd. Euro.

Besonders die schwache Inlandsnachfrage beeinflusste die Gesamtentwicklung. Die Inlandsumsätze sanken um 15 Prozent, während die Auslandsumsätze nur bei Exporten in die Eurozone wuchsen (plus fünf Prozent). Bei den Exporten in Länder außerhalb der Eurozone gab es dagegen einen Rückgang von drei Prozent. Die Exportquote (Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz) lag bei 29 Prozent (Vorjahr: 26 Prozent). Ohne Berücksichtigung der stark auf das Inlandsgeschäft fokussierten Mineralölverarbeitung betrug die Exportquote 48 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent).

Bei der Zahl der tätigen Personen setzte sich in der Elbmetropole die positive Entwicklung des Vorjahres fort. Sie stieg im Monatsmittel um 0,4 Prozent auf 78 900 Personen. Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) lag bei rund 880 000 Euro; ohne Berücksichtigung der Mineralölverarbeitung betrug sie rund 481 000 Euro.

Beschäftigungsstärkste Branche war mit rund 16 300 tätigen Personen der Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“. Danach folgten die Branchen „Reparatur und Installation von Maschinen“ mit 14 600 sowie der Maschinenbau mit 10 200 Beschäftigten.

Hinweis:
Erfasst wurden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten (einschl. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden). Für 2015 betraf dies in Hamburg 216 Betriebe. In den Zahlen zu den Beschäftigten sind Leiharbeitnehmerinnen und -nehmer nicht berücksichtigt.

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