Umsatzrückgang in der Mineralölverarbeitung – Übrige Branchen erzielten insgesamt ein Umsatzplus

Statistik informiert ... Nr. 128/15

Im ersten Halbjahr 2015 haben die 216 größeren Industriebetriebe in Hamburg 34,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Gegenüber den ersten sechs Monaten 2014 war dies ein Umsatzrückgang von fast zehn Prozent. Die negative Entwicklung ist fast ausschließlich den Betrieben der Mineralölverarbeitung zuzurechnen. Ohne diese Branche hätte sich für die Industrie ein Umsatzplus von fünf Prozent ergeben, so das Statistikamt Nord.

Die Mineralölverarbeitung blieb trotz einem (insbesondere preisbedingten) Umsatzrückgang von 21 Prozent auf 17 Mrd. Euro die mit Abstand umsatzstärkste Branche. Sie lieferte mit 49 Prozent wie bisher den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole. Die Ernäh-rungsindustrie (einschl. Futtermittel- und Getränkeherstellung sowie Tabakverarbeitung) folgte mit einem ebenfalls negativen Ergebnis für die ersten beiden Quartale von minus sechs Prozent auf 3,8 Mrd. Euro Umsatz. Ein Plus von sieben Prozent konnte die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 3,8 Mrd. Euro erwirtschaften. Im sonstigen Fahrzeugbau wurde ein sehr deutliches Plus von 17 Prozent verzeichnet.

Als weitere Branchen mit Umsätzen oberhalb von einer Mrd. Euro wurde bei der Reparatur und Installation von Maschinen ebenfalls eine deutliche Umsatzsteigerung von 13 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro erzielt. Im Maschinenbau wurde trotz eines Rückgangs um fünf Prozent ein Umsatz von 1,2 Mrd. Euro verzeichnet.

Im Vorjahresvergleich entwickelte sich der Inlandsumsatz mit 24,8 Mrd. Euro und einem Minus von 14 Prozent deutlich schwächer als das Auslandsgeschäft, das um drei Prozent auf zehn Mrd. Euro zulegen konnte. Mit Kunden in Ländern der Eurozone konnte dabei ein deutlicherer Umsatzzuwachs (plus fünf Prozent) verzeichnet werden, als mit Kunden in Ländern der Nicht-Eurozone (plus 0,3 Prozent).

Die Exportquote lag insgesamt bei 29 Prozent (Vorjahr: 25 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Mineralölverarbeitung ergibt sich für den Rest des Verarbeitenden Gewerbes ein leicht auf 47 Prozent gestiegener Anteil der Auslandsumsätze (Vorjahreshalbjahr: 46 Prozent).

Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2015 waren im genannten Berichtskreis knapp 78 800 Beschäftigte tätig, ein Prozent mehr als im vergleichba-ren Vorjahreszeitraum. Das Arbeitsvolumen blieb dagegen nahezu konstant. Die meisten Industriebeschäftigten gab es mit 16 300 Personen im sonstigen Fahrzeugbau, zwei Prozent weniger als 2014. Bei der Reparatur und Installation von Maschinen stieg die Beschäftigtenzahl um zwei Prozent auf 14 500, im Maschinenbau um drei Prozent auf 10 200. Sowohl in der Ernährungsindustrie mit 7 200 Beschäftigten als auch bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen oder optischen Erzeugnissen mit 4 700 tätigen Personen, war die Beschäftigungszahl nahezu konstant.

Hinweise:
Erfasst wurden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 50 und mehr Beschäftigten. Stärkere Schwankungen in der Umsatzentwicklung können auch durch die unregelmäßige Abrechnung von Großaufträgen beeinflusst sein.

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