Insbesondere in der Mineralölverarbeitung deutlich gesunkene Umstäze

Statistik informiert ... Nr. 78/2015

Im ersten Quartal 2015 haben die 216 größeren Industriebetriebe in Hamburg einen Umsatz von 16,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das ist gegenüber den ersten drei Monaten 2014 ein deutlicher Rückgang von 13 Prozent. Diese negative Entwicklung ist ganz überwiegend den Betrieben der Mineralölverarbeitung zuzurechnen. Ohne diese Branche wäre noch ein leichtes Umsatzplus von einem Prozent zu verzeichnen gewesen, so das Statistikamt Nord.

Die Mineralölverarbeitung blieb zwar die mit Abstand stärkste Branche, ihr Umsatz sank allerdings (auch preisbedingt) um 24 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro. Sie lieferte mit 48 Prozent den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole. Die Betriebe zur Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (einschl. Getränkeherstellung und Tabakverarbeitung) erwirtschafteten 1,9 Mrd. Euro Umsatz (minus sechs Prozent), die Metallerzeugung und -bearbeitung erzielte ein Quartalsergebnis von 1,9 Mrd. Euro (plus ein Prozent) und der „Sonstige Fahrzeugbau“ (insbesondere Luftfahrzeuge, ohne Herstellung von Kfz) schloss mit einem deutlichen Plus von sechs Prozent ab. Auch im Bereich der Reparatur und Installation von Maschinen konnte mit einem Zuwachs von acht Prozent auf 1,1 Mrd. Euro ebenfalls die 1-Mrd.-Umsatzschwelle übersprungen werden.

Der Inlandsumsatz war mit minus 16 Prozent auf 12,1 Mrd. Euro am deutlichsten rückläufig. Auch hierbei drückt sich das starke Gewicht der eher inlandsorientierten Mineralölverarbeitung aus. Das Auslandsgeschäft sank um drei Prozent auf ein Volumen von vier Mrd. Euro. Dabei entwickelten sich die Umsätze mit Kunden in Ländern der Nicht-Eurozone noch etwas schwächer (minus vier Prozent) als mit Kunden in Ländern der Eurozone (minus zwei Prozent). Die Exportquote lag insgesamt bei 28 Prozent (Vorjahr: 25 Prozent). Ohne die Mineralölverarbeitung ergibt sich für den Rest des Verarbeitenden Gewerbes mit 46 Prozent ein konstanter Anteil der Auslandsumsätze.

Im Durchschnitt des Quartals waren gut 78 800 Beschäftigte in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes tätig, das ist gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein Prozent mehr. Das Arbeitsvolumen nahm leicht um knapp ein Prozent zu. Die meisten Industriebeschäftigten gab es mit rund 16 400 im Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“, das sind zwei Prozent weniger als 2014. Bei der Reparatur und Installation von Maschinen stieg die Beschäftigtenzahl um zwei Prozent auf 14 500, im Maschinenbau erhöhte sie sich um vier Prozent auf 10 300, während sie im Nahrungsmittelgewerbe um ein Prozent auf 7 100 Beschäftigte sank.

Hinweise:
Erfasst wurden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 50 und mehr Beschäftigten. Stärkere Schwankungen in der Umsatzentwicklung können auch durch die unregelmäßige Abrechnung von Großaufträgen beeinflusst sein.

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