Nach Wirtschaftskrise deutliche Erholung der Umsätze, aber weiterhin moderater Beschäftigungsabbau

Statistik informiert ... Nr. 91/2010

Im ersten Halbjahr 2010 haben – nach Abklingen der Wirtschaftskrise – die 221 größeren Industriebetriebe in Hamburg (Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 50 und mehr Beschäftigten) gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 eine deutliche Umsatzsteigerung von insgesamt 35 Prozent auf insgesamt 33,8 Mrd. Euro verzeichnet.

Dabei fiel der Umsatzzuwachs im deutlich größeren Inlandsgeschäft (plus 45 Prozent auf jetzt 26,1 Mrd. Euro) sehr viel stärker aus als im Auslandsgeschäft (plus neun Prozent auf jetzt 7,7 Mrd. Euro), so das Statistikamt Nord. Bei den Auslandsumsätzen legten solche mit Kunden in Ländern außerhalb der Euro-Zone (plus elf Prozent) etwas mehr zu, als mit Kunden in Ländern der Euro-Zone (plus neun Prozent). Die Exportquote lag bei 23 Prozent (Vorjahreszeitraum 28 Prozent). Rechnet man die in Hamburg sehr bedeutende Mineralölverarbeitung mit ihrer eher niedrigen Exportquote heraus, so ergibt sich für den Rest des Verarbeitenden Gewerbes ein Anteil des Auslandsumsatzes von 42 Prozent (Vorjahreszeitraum 48 Prozent).

Nach dem Umsatz der ersten beiden Quartale war die Mineralölverarbeitung mit 18,5 Mrd. Euro wiederum die mit Abstand stärkste Branche. Sie gewann – auch bedingt durch starke Preisbewegungen – gegenüber dem Vorjahreszeitraum 50 Prozent Umsatz hinzu und lieferte mit 55 Prozent wie bisher den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole. Das Ernährungsgewerbe (Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, Getränkeherstellung einschließlich Tabakverarbeitung) kam mit einem – insbesondere durch Zukäufe bedingten – Umsatzplus von 51 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro. Die Metallerzeugung und -bearbeitung erzielte mit einem erheblichen Umsatzzuwachs von 48 Prozent im ersten Halbjahr nunmehr gut 3,2 Mrd. Euro. Für stärkere Schwankungen können neben den aktuellen wirtschaftlichen Faktoren in allen Branchen generell auch unregelmäßige Abrechnungen von Großaufträgen eine Rolle spielen.

Im Durchschnitt des ersten Halbjahres waren in den Industriebetrieben knapp 74 200 Beschäftigte tätig, das sind allerdings gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zwei Prozent weniger. Die meisten Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe hatte mit knapp 14 200 wie bisher der „Sonstige Fahrzeugbau“, dies sind drei Prozent weniger als im Durchschnitt der ersten beiden Quartale 2009. Bei der Reparatur und Instandhaltung von Maschinen blieb der Personalbestand mit gut 13 800 Personen leicht (minus zwei Prozent) hinter dem Vorjahr zurück wie auch im Maschinenbau, der gut 10 200 Beschäftigte aufwies.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: ProduzierendesGewerbe(at)statistik-nord(dot)de

 

Dokument herunterladen