Deutliche Erholung der Umsätze, aber anhaltend moderater Beschäftigungsabbau

Statistik informiert ... Nr. 123/2010

In den ersten drei Quartalen 2010 ist nach Abklingen der Wirtschaftskrise für die 220 größeren Industriebetriebe in Hamburg (Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 50 und mehr Beschäftigten) gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum eine deutliche Umsatzsteigerung von 36 Prozent auf insgesamt 52,1 Mrd. Euro verzeichnet worden.

Der Umsatzzuwachs im deutlich größeren Inlandsgeschäft (plus 47 Prozent auf 40,4 Mrd. Euro) fiel dabei sehr viel stärker aus als im Auslandsgeschäft (plus neun Prozent auf 11,7 Mrd. Euro). Unter den Auslandskunden legten Länder außerhalb der Euro-Zone (plus 14 Prozent) deutlich mehr zu als Kunden in Ländern der Euro-Zone (plus sieben Prozent). Die Exportquote fiel auf 22 Prozent (Vorjahreszeitraum 28 Prozent). Rechnet man die in Hamburg sehr bedeutende Mineralölverarbeitung, deren Exportquote eher niedrig ist, heraus, so ergibt sich für den Rest des Verarbeitenden Gewerbes ein Anteil des Auslandsumsatzes von 42 Prozent (Vorjahreszeitraum 48 Prozent).

Nach dem Umsatz der ersten neun Monate war die Mineralölverarbeitung mit 28,7 Mrd. Euro wiederum die mit Abstand stärkste Branche. Sie gewann – auch bedingt durch starke Preisbewegungen – gegenüber Januar bis September 2009 50 Prozent Umsatz hinzu und lieferte mit 55 Prozent wie bisher den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole. Das Ernährungsgewerbe (Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, Getränkeherstellung einschließlich Tabakverarbeitung) erzielte ein – insbesondere durch Zukäufe bedingtes – Umsatzplus von 58 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro. Die Metallerzeugung und -bearbeitung verbuchte einen erheblichen Umsatzzuwachs von 44 Prozent in den ersten drei Quartalen auf knapp 4,9 Mrd. Euro. In fünf weiteren Branchen konnte die Umsatzschwelle von einer Mrd. Euro überschritten werden. Stärkere Schwankungen können neben den aktuellen wirtschaftlichen Faktoren in allen Branchen generell auch durch die unregelmäßige Abrechnung von Großaufträgen beeinflusst sein.

Im Durchschnitt der ersten drei Quartale waren in den Industriebetrieben knapp 74 100 Beschäftigte tätig, das sind gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zwei Prozent weniger. Die meisten Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe konnten mit knapp 14 200 wie bisher im sonstigen Fahrzeugbau verzeichnet werden, drei Prozent weniger als im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2009. Bei der Reparatur und Instandhaltung von Maschinen blieb der Personalbestand von rund 13 800 Personen ebenso leicht (minus zwei Prozent) hinter dem Vorjahr zurück, wie im Maschinenbau, in dem gut 10 200 Beschäftigte tätig sind.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
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