Wirtschaftskrise ohne größere Effekte auf die Größenstruktur im Verarbeitenden Gewerbe

Statistik informiert ... Nr. 46/2010

Die Zahl der Industriebetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten in Hamburg hat sich 2009 nur geringfügig (minus zwei Prozent) auf 462 verringert. Auch die Beschäftigtenzahl zum Stichtag 30. September ging insgesamt nur um drei Prozent auf knapp 83 000 zurück. Einen drastischen Rückgang verursachte die Wirtschaftskrise dagegen beim Jahresumsatz, er fiel gegenüber 2008 um 30 Prozent auf 53,5 Mrd. Euro, so das Statistikamt Nord.

Dieser Rückgang war allerdings vor allem Betrieben im Industriebereich „Energie“ (insbesondere Mineralölverarbeitung) und in der Vorleistungsgüterindustrie zuzurechnen. Dagegen verzeichneten die Investitionsgüterindustrie wie auch die Verbrauchsgüterindustrie vergleichsweise geringe Rückgänge, und die Gebrauchsgüterindustrie erzielte sogar ein gutes Umsatzplus.

Der Anteil der Betriebe mit Umsätzen von 50 Mio. Euro und mehr sank geringfügig auf 17 Prozent. Dagegen stieg der Anteil von Betrieben mit Umsätzen bis zu fünf Mio. Euro leicht auf 41 Prozent. Der Anteil der anderen Größenklassen blieb weitgehend konstant. In der Struktur der Betriebe nach Beschäftigtengrößenklassen gab es kaum Veränderungen, wobei die Mehrzahl der Betriebe (51 Prozent) weniger als 50 Beschäftigte hatte und nur zwei Prozent der Betriebe Großunternehmen mit 1 000 und mehr Beschäftigten waren.

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Betriebe in der Industrie mit 20 und mehr Beschäftigten 2009 gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf 1 261 zurückgegangen. Die Zahl der Beschäftigten am Stichtag 30. September sank gegenüber 2008 um vier Prozent auf knapp 122 000, und der Jahresumsatz ging infolge der allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten deutlich um zwölf Prozent auf 29,8 Mrd. Euro zurück.

Am besten hielt sich dabei noch der Bereich der Verbrauchsgüterindustrie mit einem nur geringfügigen Rückgang, während die Vorleistungsgüterindustrie, die Investitionsgüterindustrie und die Gebrauchsgüterindustrie deutlich größere Umsatzeinbußen erlitten. Besonders deutlich war der Einbruch im Bereich „Energie“ und dort insbesondere in der Mineralölverarbeitung.

Bezogen auf die Umsatzstruktur nahm der Anteil von Betrieben mit Umsätzen bis zu zehn Mio. Euro leicht zu und lag 2009 bei 67 Prozent, während die Anteile von Umsatzgrößenklassen über zehn Mio. Euro entsprechend abnahmen und ein Drittel ausmachten. Hinsichtlich der Verteilung der Betriebe auf Beschäftigtengrößenklassen gab es nur kleinere Verschiebungen. Die deutliche Mehrzahl der Betriebe (57 Prozent) beschäftigte weniger als 50 Mitarbeiter, und nur ein Prozent der Betriebe waren Großunternehmen mit 1 000 Beschäftigten und mehr.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: ProduzierendesGewerbe(at)statistik-nord(dot)de

 

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