Frauen in Hamburg und Schleswig-Holstein 1994 und 2004

Statistik informiert ... Nr. 34/2006

Wie hat sich die Situation der Frauen im Norden zwischen 1994 und 2004 verändert? Wie das Statistikamt Nord aus Anlass des Internationalen Frauentages am 8. März mitteilt, lebten am 31.12.2004 in Hamburg 891 250 Frauen, das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 51,4 Prozent. Im Vergleich zu 1994 (51,9 Prozent) ist dieser Anteil leicht zurückgegangen.

Der höhere Bevölkerungsanteil der Frauen ist insbesondere auf die Seniorinnen zurückzuführen: Ende 2004 betrug der Frauenanteil bei den 65- bis 80-Jährigen 56,6 Prozent, bei den über 80-Jährigen sogar 72 Prozent. Dagegen zeigt sich bei den bis zu 65-Jährigen ein in etwa ausgeglichenes Verhältnis von Männern und Frauen. Zehn Jahre zuvor  lag der Frauenanteil bei den 65- bis 80-Jährigen mit 62,5 Prozent und bei den über 80-Jährigen mit 72,4 Prozent sogar noch höher.

Der größte Teil der in Hamburg lebenden Frauen war 2004 ledig (41,9 Prozent). Geschieden waren 9,5 Prozent, verwitwet elf Prozent der Frauen. 37,6 Prozent waren verheiratet. Beim Familienstand sind im Verlauf der letzten zehn Jahre Verschiebungen zu beobachten. 1994 war der Anteil lediger Frauen geringer (37,6 Prozent), und es gab weniger Witwen (8,6 Prozent). Höhere Anteile ergaben sich für Ehefrauen (39,6 Prozent) und insbesondere geschiedene Frauen (14,2 Prozent).

2004 waren in Hamburg 336 668 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das waren 45,5 Prozent aller insgesamt 739 157 Beschäftigten. 1994 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen mit 344 321 etwas höher, ihr Anteil war damals mit 44,6 Prozent aller Beschäftigten allerdings geringer.

Die weiblichen Angestellten in Industrie und Handel, im Kredit- und Versicherungsgewerbe erhielten im Oktober 2004 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 3 044 Euro. Das Gehalt der männlichen Kollegen lag dagegen bei 4 103 Euro. Zehn Jahre zuvor verdienten die Frauen umgerechnet 2 270 Euro, die Männer 3 171 Euro. Damit ergibt sich für die weiblichen Angestellten eine Steigerungsrate von 34 Prozent; für die Männer eine von 29,4 Prozent.

Der Stundenlohn der Arbeiterinnen betrug 2004 durchschnittlich 13,65 Euro, die Arbeiter verdienten demgegenüber im Schnitt 17,71 Euro. 1994 lagen diese Beträge bei (umgerechnet) 10,51 Euro bzw. 14,40 Euro. Für die Arbeiterinnen ergibt sich damit eine Lohnsteigerung um fast 29 Prozent, bei ihren männlichen Kollegen eine von 23 Prozent.

In Schleswig-Holstein waren Ende 2004 mit 1 446 229 Frauen und Mädchen 51,1 Prozent der Bevölkerung weiblichen Geschlechts. Damit hat sich der Frauenanteil im Vergleich zu 1994 (51,2 Prozent) kaum verändert. 

Auch hier ist die Frauenmehrheit in der Bevölkerung auf die Seniorinnen zurückzuführen. 2004 stellten die Frauen in den höheren Altersgruppen der 65- bis 80-Jährigen und der über 80-Jährigen 54,3 bzw. 71,2 Prozent. Wie in Hamburg fielen auch in Schleswig-Holstein diese Frauenanteile zehn Jahre zuvor sogar noch höher aus: Unter den 65- bis 80-Jährigen waren 61 Prozent Frauen, bei den Hochbetagten 72,2 Prozent.

In Schleswig-Holstein waren Ende 2004 die meisten Frauen verheiratet (43,9 Prozent). Ledig waren 36,1 Prozent, verwitwet 11,9 Prozent. Etwa jede zwölfte Frau (8,1 Prozent) war geschieden. Die Verschiebungen gegenüber 1994 beim Familienstand sind auch in Schleswig-Holstein zu verzeichnen: So waren 1994 größere Anteile der Frauen verheiratet (46,2 Prozent) bzw. verwitwet (13,8 Prozent). Ledig waren dagegen „nur“ 34,4 Prozent, geschieden 5,6 Prozent der Frauen.

2004 waren 367 255 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das entspricht – bei insgesamt 779 453 Beschäftigten – einem Anteil von 47,1 Prozent aller Beschäftigten. Zehn Jahr zuvor waren es noch 369 882 Frauen, der Anteil an allen Beschäftigten war mit 45,2 Prozent aber niedriger als 2004.

Die weiblichen Angestellten in Industrie, Handel, bei Kreditinstituten und im Versicherungsgewerbe verdienten im Oktober 2004 durchschnittlich  2 545 Euro, ihre männlichen Kollegen hatten demgegenüber ein Bruttomonatsgehalt von 3 528 Euro. Zehn Jahre zuvor hatte das Bruttomonatsgehalt der Frauen bei umgerechnet 1 911 Euro gelegen, so dass sich eine Steigerung um 33 Prozent ergibt. Die männlichen Angestellten bekamen 1994 dagegen 2 823 Euro, die Steigerung betrug damit 25 Prozent.

Die Arbeiterinnen im Produzierenden Gewerbe konnten 2004 einen durchschnittlichen Bruttostundenlohn von 11,78 Euro verbuchen, ihre männlichen Kollegen einen von 15,70 Euro. 1994 waren es umgerechnet 9,40 Euro bei den Frauen bzw. 12,88 Euro bei den Männern. Auch hier ist die Steigerungsquote bei den Arbeiterinnen mit 25,3 Prozent höher als bei ihren männlichen Kollegen (21,9 Prozent).


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Dr. Jürgen Delitz
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