Daten und Fakten zu den Frauen in Hamburg

Statistik informiert ... SPEZIAL Nr. I/2017

Anlässlich des „Internationalen Frauentags“ präsentiert das Statistikamt Nord aktuelle Informationen zum Leben und Arbeiten von Frauen in Hamburg.

Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung weiterhin leicht über 50 Prozent
2015 lebten in Hamburg 1 773 000 Menschen, darunter waren 910 000 weiblich (51 Prozent). Sowohl der Frauenanteil als auch die Altersstruktur haben sich dabei seit 2005 nicht verändert. Auch der Anteil der Ausländerinnen hat sich mit 119 000 Frauen im Vergleich zum Jahr 2005 kaum gesteigert. Mit 13 Prozent aller Hamburgerinnen liegt der Anteil der ausländischen Frauen jedoch über dem Bundesdurchschnitt von neun Prozent.

Immer mehr alleinerziehende Frauen mit minderjährigen Kindern
419 000 der in Hamburg lebenden Frauen sind ledig (46 Prozent), 329 000 sind verheiratet (36 Prozent), 84 000 – fast jede zehnte Frau – ist geschieden und 79 000 sind verwitwet (neun Prozent).

173 000 Frauen haben Kinder unter 18 Jahren, darunter hat mehr als die Hälfte der Frauen ein Kind (53 Prozent). 47 Prozent der Frauen haben zwei und mehr Kinder unter 18 Jahren.

Jede vierte Frau mit Kindern unter 18 Jahren ist alleinerziehend (44 000). Darunter haben zwei Drittel der Alleinerziehenden ein Kind (29 000), und ein Drittel hat zwei oder mehr minderjährige Kinder (15 000). Im Vergleich dazu war im Jahr 2005 noch gut jede fünfte Frau alleinerziehend (38 000 von 169 000 Hamburgerinnen mit minderjährigen Kindern), 27 000 mit einem (72 Prozent) und 11 000 mit zwei oder mehr Kindern unter 18 Jahren (28 Prozent).

Frauen haben in der Schule und Ausbildung weiter die Nase vorn
In den 220 Grundschulen Hamburgs wurden im Schuljahr 2015/16 insgesamt 64 000 Kinder unterrichtet, darunter 31 000 (48,8 Prozent) Mädchen. Auf den 78 Stadtteilschulen waren es im gleichen Schuljahr 63 000 Schülerinnen und Schüler, darunter 30 000 weiblich (47,8 Prozent). An den 71 Gymnasien wurden 54 000 junge Menschen beschult, darunter 28 000 Mädchen (51,6 Prozent). 5 000 junge Erwachsene schlossen die Schule mit dem Abitur ab, davon waren 53,7 Prozent weiblich.

2015 lebten in Hamburg 912 000 erwerbstätige Personen, davon waren 442 000 (48 Prozent) weiblich. 17 Prozent (77 000) dieser Frauen hatten dabei keine abgeschlossene Berufsausbildung, bei den Männern waren es 21 Prozent (98 000).

Bei den beruflichen Abschlüssen zeigen sich leichte Unterschiede. 32 Prozent (140 000) der erwerbstätigen Frauen und 29 Prozent der Männer (136 000) haben einen (Fach-)Hochschulabschluss. Eine abgeschlossene Berufsausbildung/Lehre haben jeweils 42 Prozent der erwerbstätigen Frauen und Männer. 7 000 Frauen (1,6 Prozent) haben promoviert, im Vergleich dazu sind es 13 000 Männer (2,8 Prozent).

Auf dem Arbeitsmarkt haben Frauen oft das Nachsehen, aber das Gehalt zieht an
2015 standen den 442 000 erwerbstätigen Frauen in Hamburg 18 000 erwerbslose Frauen gegenüber (vier Prozent). Bei den Männern lag dieser Anteil bei fünf Prozent (23 000 Erwerbslose). Drei Viertel der Frauen waren Angestellte (Männer: 68 Prozent), zehn Prozent waren selbständig tätig (15 Prozent der Männer) und neun Prozent der Frauen gaben an, einer geringfügigen Beschäftigung nachzugehen (Männer: fünf Prozent). Sechs Prozent der erwerbstätigen Frauen waren verbeamtet (Männer: vier Prozent), fünf Prozent der Frauen waren als Arbeiterinnen tätig (Männer: neun Prozent) und drei Prozent der Frauen und Männer befanden sich in einem Ausbildungsverhältnis. 24 Prozent der Frauen (106 000) teilten mit, eine Führungsposition innezuhaben (Männer: 29 Prozent).

Beim Gehalt zeigen sich nach wie vor deutliche Unterschiede zu den Männern. Elf Prozent der Frauen (49 000) gaben an, bis zu 700 Euro monatlich zu erhalten, bei Männern lag dieser Anteil bei fünf Prozent. Ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 3 200 Euro erhielten 20 Prozent der männlichen Kollegen und lediglich sechs Prozent der Frauen (28 000).

Jedoch zeigt sich im Jahresvergleich zu 2005, dass die Anteile der erwerbstätigen Frauen in den höheren Einkommensklassen zunehmen. 2005 bekamen zum Beispiel 28 Prozent ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1 500 und unter 3 200 Euro, 2015 lag dieser Anteil bei 45 Prozent.

Methodische Hinweise:
Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf Erhebungen des Mikrozensus. Der Mikrozensus ist eine amtliche Repräsentativbefragung, mit der Informationen zur Bevölkerungs-, Haushalts- und Familienstruktur, Erwerbsbeteiligung und Einkommenssituation, Aus- und Weiterbildung und zu weiteren Themen erhoben werden. Er wird jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung in Deutschland durchgeführt. In Hamburg und Schleswig-Holstein nehmen rund 23 000 Haushalte an der Befragung teil. Weitere Informationen und Daten zum Mikrozensus (Externer Link)sind im Internet zu finden.


Die Angaben zu den Schulen Hamburgs werden von der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg bereitgestellt. Nicht berücksichtigt sind die Rudolf-Steiner-Schulen und die Schulen der Erwachsenenbildung.

Tabellen: siehe PDF-Dokument

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