Kanalnetz im Norden etwa 23-mal so lang wie die Elbe

Statistik informiert ... Nr. 30/2005

Die Bedeutung des Grundstoffs Wasser für unser Leben machen Daten und Fakten deutlich, die das Statistikamt Nord aus Anlass des internationalen Weltwassertages am 22. März 2005 bereitgestellt hat (soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich die Angaben auf das Jahr 2001):

Insgesamt werden beinahe 6,3 Mrd. m³ Wasser in Schleswig-Holstein (5,3 Mrd. m3) und Hamburg (eine Mrd. m3) Oberflächenwasservorkommen entnommen und in den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft eingesetzt.

Die Hauptmenge (4,8 Mrd. m3 oder 90 Prozent) des entnommenen Wassers in Schleswig-Holstein dient als Kühlwasser für Wärmekraftwerke der öffentlichen Versorgung. In Hamburg werden zu dem gleichen Zweck etwa 350 Mio. m3, also gut ein Drittel des hier entnommenen Wassers eingesetzt.

Der Wasserbedarf der Industrie liegt in Schleswig-Holstein bei knapp 400 Mio. m3, in Hamburg bei gut 500 Mio. m3. Das eingesetzte Frischwasser kann infolge der Nutzung von Wasser sparenden Kreislaufprozessen fast fünfmal (Schleswig-Holstein) bzw. zweimal (Hamburg) verwendet werden.

In Schleswig-Holstein beziehen etwa 98 Prozent und in Hamburg knapp 100 Prozent der Bevölkerung ihr Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz. Dabei werden in Schleswig-Holstein gut 152 Mio. m3, in Hamburg etwa 95 Mio. m3 verbraucht. Umgerechnet ergibt dies einen Wasserverbrauch je Einwohner/Tag von 151,5 Liter (Schleswig-Holstein) bzw. 150,5 Liter in Hamburg.

Die Bewässerung in der Landwirtschaft war im Jahr 2002 mit 2,4 Mio. m3 (Schleswig-Holstein: 1,7 Mio. m3, Hamburg: 0,7 Mio. m3) an der Gesamtwasserbilanz beteiligt.

Mit insgesamt 27 400 Kilometern ist das öffentliche Kanalnetz in Schleswig-Holstein (ca. 22 000 Kilometer) und Hamburg (etwa 5 400 Kilometer) mehr als 23-mal so lang wie die Elbe, die von der Quelle bis zur Mündung rund 1 170 Kilometer fließt. Über das öffentliche Kanalnetz entsorgen in Schleswig-Holstein 93,5 Prozent, in Hamburg 100 Prozent der Bevölkerung ihr Abwasser.

Die jährliche Abwassermenge von 207 Mio. m3 für Schleswig-Holstein und 151 Mio. m3 für Hamburg wird sowohl in Schleswig-Holstein als auch in Hamburg vollständig durch biologische Abwasserbehandlung geklärt.

An Klärschlämmen aus Abwasserbehandlungsanlagen fallen in Schleswig-Holstein etwa 125 000 Tonnen an; ca. 60 Prozent werden zur Verwertung auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. In Hamburg verbleiben knapp 50 000 Tonnen an Klärschlämmen, die insgesamt der Verbrennung zugeführt werden.

Viele weitere Daten zum Medium „Wasser“ können bei Bedarf beim Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein nachgefragt werden. Die Datenbestände werden derzeit aktualisiert und für das Erhebungsjahr 2004 neu ermittelt.

Ansprechpartner:

Dr. Johann Lawatscheck

Telefon: 0431 6895-9137

E-Mail: johann.lawatscheck(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen