Im Zeichen der Wirtschaftskrise starker Rückgang

Statistik informiert ... Nr. 115/2010

In der Hamburger Industrie (Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 20 und mehr Beschäftigten) sind im vergangenen Jahr Bruttoanlageinvestitionen in Höhe von knapp 676 Mio. Euro getätigt worden. Dies war gegenüber 2008 ein deutlicher Rückgang um fast ein Viertel, der ganz im Zeichen der allgemeinen Wirtschaftskrise stand, so das Statistikamt Nord.

Investitionen in Ausrüstungsgüter (Maschinen, maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) beliefen sich dabei auf gut 600 Mio. Euro. Ebenfalls deutlich weniger investiert wurde in Immobilien (Gebäude und Grundstücke). Hierfür gaben die Betriebe nur noch gut 75 Mio. Euro aus.

Den Schwerpunkt der industriellen Investitionstätigkeit in der Elbmetropole bildeten wie üblich nur wenige Wirtschaftszweige. Allein auf die Mineralölverarbeitung mit 173 Mio. Euro (minus 28 Prozent), den sonstigen Fahrzeugbau mit 100 Mio. Euro (minus 19 Prozent) und das Ernährungsgewerbe mit 77 Mio. Euro (minus 21 Prozent) entfielen zusammen 52 Prozent der Gesamtinvestitionen. Einzige bedeutsame Branche mit einem Investitionsplus von 13 Prozent war die Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen, die fast 62 Mio. Euro einsetzte.

Bezogen auf den 2009 ebenfalls deutlich eingebrochenen Umsatz lag der Anteil der Investitionen mit 1,3 Prozent leicht über dem Vorjahreswert. Bei nur leicht gesunkenen Beschäftigtenzahlen fiel die Investitionssumme je Beschäftigten damit um 22 Prozent auf gut 8 200 Euro.

Auch von den Industriebetrieben in Schleswig-Holstein sind die Investitionen 2009 nach mehrjährigen Zuwächsen drastisch zurück gefahren worden. Nach einem Rückgang gegenüber 2008 von gut einem Viertel belief sich die Investitionssumme im vergangenen Jahr auf knapp 710 Mio. Euro.

Investitionen in Gebäude und Grundstücke wurden dabei in Höhe von 105 Mio. Euro getätigt. Nach wie vor stellten jedoch Investitionen in Maschinen, maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung den größten Anteil. Diese betrugen knapp 605 Mio. Euro.

Auch im Land zwischen den Meeren dominieren einige Wirtschaftszweige das Investitionsgeschehen in den Industriebetrieben. Die 50-Millionen-Euro-Schwelle wurde dabei überschritten in der Nahrungsmittelindustrie (117 Mio. Euro), im Maschinenbau (85 Mio. Euro), bei der Herstellung von Druckerzeugnissen (51 Mio. Euro) sowie in der Chemischen Industrie (50 Mio. Euro). Auf diese vier Branchen zusammen entfielen 43 Prozent der Gesamtinvestitionen.

Gemessen am Umsatz betrug der Anteil der Investitionen 2,4 Prozent, und lag damit leicht unter dem Vorjahresergebnis. Angesichts einer nur moderat gesunkenen Beschäftigtenzahl fiel die Investitionssumme je Kopf der Belegschaft um 23 Prozent auf rund 5 900 Euro.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: ProduzierendesGewerbe(at)statistik-nord(dot)de

 

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