Leichter Rückgang in Hamburg, deutliche Zunahme gegenüber 2009 in Schleswig-Holstein

Statistik informiert ... Nr. 139/2011

In der Hamburger Industrie (Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 20 und mehr Beschäftigten) sind im vergangenen Jahr Bruttoanlageinvestitionen in Höhe von knapp 672 Mio. Euro getätigt worden. Nach dem – aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise – starken Rückgang in 2009 war dies ein erneuter, wenn auch nur geringfügiger Rückgang um ein Prozent, so das Statistikamt Nord.

Investitionen in Ausrüstungsgüter (Maschinen, maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) beliefen sich dabei auf knapp 644 Mio. Euro, sieben Prozent mehr als 2009. Deutlich weniger investiert wurde dagegen in Immobilien (Gebäude und Grundstücke). Hierfür gaben die Betriebe nur knapp 28 Mio. Euro aus und damit rund 60 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Investitionstätigkeit der Industriebetriebe in Hamburg entwickelte sich in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich, konzentrierte sich jedoch wie üblich auf wenige Wirtschaftszweige. 60 Prozent der Gesamtinvestitionen entfielen auf nur vier Branchen: die Mineralölverarbeitung (185 Mio. Euro, plus sieben Prozent), den sonstigen Fahrzeugbau (98 Mio. Euro, minus zwei Prozent), die Herstellung von Kraftwagen und -teilen (65 Mio. Euro, plus 97 Prozent) und das Ernährungsgewerbe (52 Mio. Euro, minus 32 Prozent).

Bezogen auf den deutlich erholten Umsatz lag der Anteil der Investitionen mit 0,9 Prozent klar unter dem Vorjahreswert von 1,3 Prozent. Durch leicht gesunkene Beschäftigtenzahlen stieg die Investitionssumme je Beschäftigten aber um drei Prozent auf 8 400 Euro.

Die Industriebetriebe in Schleswig-Holstein haben 2010 nach dem Rückgang im Jahr zuvor ihre Investitionen um zwölf Prozent gesteigert und insgesamt mehr als 794 Mio. Euro ausgegeben.

Wie in den Vorjahren bildeten Investitionen in Maschinen, maschinelle Anlagen sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattungen den größten Anteil. Sie betrugen 689 Mio. Euro, 14 Prozent mehr als 2009. Die Investitionssumme in Gebäude und Grundstücke blieb mit fast 105 Mio. Euro nahezu konstant.

Auch im Land zwischen den Meeren konzentrierten sich die Investitionen in den Industriebetrieben auf einige wenige Wirtschaftszweige. Mehr als 50 Mio. Euro investierten die Nahrungsmittelindustrie (131 Mio. Euro, plus zwölf Prozent), der Maschinenbau (124 Mio. Euro, plus 45 Prozent), die Betriebe zur Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse (80 Mio. Euro, plus 133 Prozent) sowie die chemische Industrie (79 Mio. Euro, plus 56 Prozent) und die Betriebe zur Herstellung von DV-Geräten und elektrischen Erzeugnissen (52 Mio. Euro, plus 56 Prozent). Auf diese fünf Branchen entfielen 59 Prozent der Gesamtinvestitionen.

Gemessen am moderat gestiegenen Umsatz betrug der Anteil der Investitionen 2,5 Prozent und lag damit geringfügig über dem Vorjahresergebnis. Angesichts einer nur leicht gesunkenen Beschäftigtenzahl stieg die Investitionssumme je Kopf der Belegschaft um 15 Prozent auf knapp 6 800 Euro.

Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: holger.lycke(at)statistik-nord(dot)de

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