Mehr Erziehungsberatungen

Statistik informiert ... Nr. 110/2011

Im Laufe des Jahres 2010 sind in Hamburg im Rahmen der Jugendhilfe Erziehungsberatungen für 3 698 junge Menschen abgeschlossen worden; das waren fast drei Prozent mehr als im Jahr 2009, so das Statistikamt Nord. Mit den Beratungen soll Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme und der zugrunde liegenden Ursachen geholfen werden. Die mit der Durchführung betrauten Stellen sind dabei oft eine erste Anlaufstelle, die die jungen Menschen alleine oder mit ihren Eltern bzw. ihrer Familie betreuen.

Bei 35 Prozent der Unterstützten war mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft. Gut ein Viertel der beratenen jungen Menschen lebte ganz oder teilweise von Transferleistungen („Hartz IV“, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Sozialhilfe). 23 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die das Beratungsangebot in Anspruch genommen haben, waren jünger als sechs Jahre, 35 Prozent zwischen sechs und elf Jahren und 36 Prozent zwölf bis 17 Jahre alt, lediglich sechs Prozent waren volljährig. Insgesamt entfielen auf 1 000 minderjährige Einwohnerinnen und Einwohner 13 Kinder und Jugendliche, die durch Erziehungsberatungen unterstützt wurden. In den Altersgruppen der Sechs- bis Elfjährigen und der Zwölf- bis 17-Jährigen lag die Quote mit jeweils 15 Beratungen je 1 000 der gleichaltrigen Bevölkerung am höchsten.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg insbesondere die Zahl der von Transferleistungen abhängigen jungen Menschen überdurchschnittlich stark an (plus elf Prozent). Die durchschnittliche Dauer der im Jahr 2010 beendeten Erziehungsberatungen belief sich wie im Vorjahr auf sechs Monate.

In Schleswig-Holstein sind 2010 im Rahmen der Jugendhilfe 15 610 junge Menschen mit einer abgeschlossenen Erziehungsberatung unterstützt worden, das war gut ein Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Bei zwölf Prozent der Beratenen stammte mindestens ein Elternteil aus dem Ausland, und 22 Prozent aller Unterstützten waren auf Transferleistungen angewiesen. Kinder unter sechs Jahren stellten 20 Prozent, Sechs- bis Elfjährige 34 Prozent und junge Menschen im Alter von zwölf bis 17 Jahren 37 Prozent aller Geförderten. Der Anteil der Volljährigen belief sich auf neun Prozent. Insgesamt kamen im nördlichsten Bundesland auf 1 000 minderjährige Einwohnerinnen und Einwohner 29 Gleichaltrige mit einer Erziehungsberatung. In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen lag die Quote sogar bei 32.

Im Jahresvergleich zeigte sich ein überdurchschnittlicher Anstieg bei unterstützten Volljährigen (plus neun Prozent), bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund (plus 13 Prozent) und bei jungen Leuten mit Transferleistungsbezug (plus 22 Prozent). Im Durchschnitt endete eine Erziehungsberatung wie im Vorjahr nach fünf Monaten.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

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