Regionale Produktionsschwerpunkte auf Kreisebene

Statistik informiert ... Nr. 99/2011

Wo gibt es die meisten Schafe, die größten Ackerflächen oder in welchem Kreis wird besonders viel Kohl angebaut? Die Antworten kann man unter anderem in den jetzt ausgewerteten ersten Kreisergebnissen der Landwirtschaftszählung 2010 finden.

Die meisten Schafe, und zwar 117 496, weideten 2010 im Kreis Nordfriesland auf 65 409 Hektar (ha) Dauergrünland, so das Statistikamt Nord. Ebenfalls in Nordfriesland sind die meisten Betriebe mit Rinderhaltung (1 395 Betriebe) zu finden. Eine große Rolle spielte die Viehwirtschaft auch im benachbarten Schleswig-Flensburg: Hier gab es neben den meisten Schweinen (388 406 Tiere) den landesweit größten Milchkuhbestand (71 533 Tiere). Teile der Futtergrundlage konnten sicherlich auf den 44 807 ha Silomais erzeugt werden die hier gut 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) insgesamt beziehungsweise 43 Prozent der Ackerfläche ausmachten.

Der Kreis Stormarn zeigte sich am „PS-stärksten“: Er zeichnete sich mit durchschnittlich 18 Pferden je landwirtschaftlichem Betrieb mit Pferdehaltung aus und lag damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von zehn Pferden. Die meisten Pferde lebten hingegen in Rendsburg-Eckernförde (6 854 Tiere). Hier wurde auch der meiste Hafer (621 ha) angebaut, der zur Versorgung der Pferde mit Kraftfutter beigetragen haben dürfte. Außerdem gab es in Rendsburg-Eckernförde die meisten Hühner (741 904 Tiere). Die größten Bestände an sonstigem Geflügel (34 249 Gänse, Enten und Truthühner) wurden im Kreis Plön erfasst.

Die schleswig-holsteinische „Kornkammer“ befindet sich im Kreis Ostholstein: Hier wurde 2010 - verglichen mit den anderen Kreisen - der meiste Winterweizen (39 065 ha), die meiste Wintergerste (7 520 ha) und der meiste Winterraps (22 385 ha) angebaut. Die landwirtschaftlichen Betriebe waren mit durchschnittlich 97 ha LF die größten im Land. Der durchschnittliche schleswig-holsteinische, Betrieb wies eine Größe von 70 ha LF auf. Ebenfalls sehr groß war in Ostholstein mit 87 Prozent der Anteil der Ackerfläche an der LF insgesamt, besonders gering hingegen mit fünf Prozent der Anteil von Silomais an der Ackerfläche. Demgegenüber wurden im benachbarten Kreis Segeberg am meisten Roggen und Wintermenggetreide (3 830 ha) angebaut. Die größten Flächen mit Körnermais beziehungsweise Corn-Cob-Mix (818 ha) gab es im Herzogtum Lauenburg.

Der Kreis Dithmarschen führt im Bereich der Hackfruchterzeugung: Hier wurden auf 1 986 ha Zuckerrüben und auf 2 197 ha Kartoffeln angebaut. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Gartenbauerzeugnissen (wie zum Beispiel Kohl), die auf 4 710 ha kultiviert wurden. Dies entspricht mehr als 50 Prozent der Gartenbaufläche Schleswig-Holsteins insgesamt. Die größten mit Obstanlagen bewirtschafteten Flächen fanden sich im Kreis Pinneberg (361 ha) ebenso wie die meisten Dauerkulturflächen (4 051 ha); bei letzteren handelte es sich vorrangig um Baumschulen. Zweitstärkster Kreis mit Dauerkulturen war mit deutlichem Abstand Steinburg, wo 584 ha erfasst wurden und zudem der höchste Dauergrünlandanteil (knapp 50 Prozent der LF insgesamt) zu finden war.

Die Struktur der Landwirtschaft in den kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins, die sich deutlich von der Landwirtschaft in den Landkreisen unterscheidet, wurde ebenfalls mit der Landwirtschaftszählung 2010 erfasst. So gab es in Flensburg lediglich 333 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche und in Neumünster dominierte der Anbau von Silomais (491 ha). Kiel war die einzige schleswig-holsteinische Stadt, in der in größerem Umfang Winterraps (248 ha) angebaut wurde und Lübeck verfügte über die größte Ackerfläche (3 931 ha) der kreisfreien Städte.

Ansprechpartnerin:

Cora Haffmans
Telefon: 0431 6895-9306
E-Mail: cora.haffmans(at)statistik-nord(dot)de

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