Große Unterschiede zwischen den Hamburger Stadtteilen

Statistik informiert ... SPEZIAL Nr. X/2014

Die Lohn- und Einkommensteuerstatistik stellt alle drei Jahre nicht nur Angaben über die festgesetzte Steuer, sondern auch über die Einkünfte der Steuerpflichtigen zur Verfügung. Demnach gab es 2010 in Hamburg 915 670 Lohn- und Einkommensteuerpflichtige, die einen Gesamtbetrag der Einkünfte (im Folgenden „Einkommen“) in Höhe von 32,57 Mrd. Euro erzielten. Rein rechnerisch ergibt sich damit für jede Steuerpflichtige bzw. jeden Steuerpflichtigen ein Einkommen in Höhe von 35 567 Euro, so das Statistikamt Nord. Da einige Steuerpflichtige sehr hohe Einkommen haben – so gab es in der Hansestadt beispielsweise 724 „Einkommensmillionäre“ –, liegen die Werte der meisten Steuerpflichtigen (68 Prozent) unterhalb des Ham-burger Durchschnitts. Der gegenüber Extremwerten robustere Median zeigt, dass die Hälfte aller Steuerpflichtigen ein Einkommen von höchstens 22 863 Euro hatte.

Im Vergleich zu 2007 nahm die Zahl der Steuerpflichtigen um 25 423 (plus 2,9 Prozent) zu und das Einkommen um 0,62 Mrd. Euro (plus 1,9 Prozent). Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen sank um 320 Euro (minus 0,9 Prozent). Die Zahl der Einkommensmillionäre ging ebenfalls zurück, und zwar um 135. Ursachen dafür dürften u. a. die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die Einführung der Abgeltungssteuer sein, durch die Kapitaleinkünfte ab 2010 nicht mehr in vollem Umfang in der Statistik nachgewiesen werden. Da die Bedeutung der Kapitaleinkünfte in den Stadtteilen 2007 sehr unterschiedlich war, wird auf einen zeitlichen Vergleich auf kleinräumiger Ebene verzichtet.

Werden die Durchschnittswerte für die einzelnen Stadtteile ermittelt, zeigen sich deutliche Unterschiede: Die Spanne reicht von knapp 12 000 Euro bis knapp 139 000 Euro je Steuerpflichtigen (siehe nachstehende Stadtteil-Karte und Tabelle). Wie die Karte zeigt, haben die fünf Stadtteile mit den höchsten Werten jeweils ein durchschnittliches Einkommen von mindestens 82 820 Euro je Steuerpflichtigen. Dies sind die drei Elbvororte Nienstedten (mit rund 139 000 Euro), Othmarschen (105 000 Euro), Blankenese (101 000 Euro) sowie Harvestehude (88 000 Euro) und Wohldorf-Ohlstedt (87 000 Euro).

Für die fünf Stadtteile mit den geringsten Durchschnittswerten ergibt sich jeweils ein Einkommen, das unter 19 460 Euro je Steuerpflichtigen liegt. Drei dieser Stadtteile gehören zum Bezirk Hamburg-Mitte: Kleiner Grasbrook/Steinwerder mit 12 000 Euro, Veddel mit 15 000 Euro sowie Rothenburgsort mit 19 000 Euro. Hinzu kommen im Bezirk Harburg der Stadtteil Harburg (19 000 Euro) und im Bezirk Hamburg-Nord der Stadtteil Dulsberg (19 000 Euro).


Hinweise:

  1. Die Lohn- und Einkommensteuerstatistik wird alle drei Jahre durchgeführt. Der große zeitliche Abstand zwischen Erhebungszeitraum und Veröffentlichung beruht darauf, dass der 30.09. des dritten Folgejahres als Schlusstermin für die Lieferung durch die Finanzverwaltung festgelegt ist.
  2. Zusammen veranlagte Ehepaare werden als ein Steuerpflichtiger gezählt.

Tabelle und Karte: siehe PDF-Dokument

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