Deutlich weniger Winterweizenflächen, mehr Winterraps- und Silomaisanbau

Statistik informiert ... Nr. 72/2009

In Schleswig-Holstein wurden in diesem Jahr auf 666 000 ha Ackerfläche 450 000 ha Marktfrüchte angebaut. Nach den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai waren es 312 000 ha Getreide, 116 000 ha Ölfrüchte, 1 500 ha Hülsenfrüchte, 13 000 ha Hackfrüchte sowie 7 200 ha Gemüse und Erdbeeren. Weitere 211 000 ha der Ackerfläche dienten dem Anbau von Ackerfutterfrüchten, so das Statistikamt Nord.

Die Getreidefläche nahm in Jahresfrist um zehn Prozent ab und kam damit auf einen Anteil von 47 Prozent an der Ackerfläche. Der Winterweizen erreichte nach einem Anbauhoch im letzten Jahr in etwa wieder das Niveau von vor zwei Jahren, war mit 190 000 ha jedoch noch immer die dominante Getreideart. Er gab jedoch fast zwölf Prozent seiner Anbaufläche an Winterraps- und Silomaisflächen ab. Die Fläche mit Sommerweizen stieg auf 5 100 ha. Die Entwicklung der Gerstenanbauflächen verlief im letzten Jahr gegenläufig: Während sich der Anbau der Sommergerste nach der starken Zunahme im Vorjahr auf jetzt noch 7 200 ha verringerte, wuchs die Wintergerstenfläche um zwei Prozent auf 68 000 ha. Der Anbau von Triticale und Hafer ging auf 6 000 ha bzw. 6 400 ha im Jahresverlauf zurück; die Roggenanbaufläche blieb mit 29 000 ha fast konstant.

17 Prozent der Ackerfläche wurden mit Ölfrüchten bestellt, dabei erreichte die Winterrapsfläche (einschließlich Anbau als nachwachsender Rohstoff) nach einem Einbruch im letzten Jahr mit einer Zunahme um 20 Prozent wieder 115 000 ha.

Die Silomaisfläche (einschließlich Anbau zur Biogaserzeugung) stieg um zwölf Prozent auf nunmehr 147 000 ha, damit hat sich die Anbaufläche seit Anfang der 90er Jahre mehr als verdoppelt (1993: 60 000 ha). Die steigende Bedeutung von Silomais als Energiepflanze für die Erzeugung von Biogas hat diese Entwicklung mit geprägt. Silomais stellte auch 2009 den Hauptteil der zum Anbau von Futterfrüchten genutzten Ackerflächen; weitere 50 000 ha (rund drei Prozent weniger als im Vorjahr) wurden für den Anbau von Ackergras genutzt. Damit entfiel 2009 rund ein Drittel der Ackerflächen auf Ackerfutterfrüchte, die mit 211 000 ha um sieben Prozent über dem Vorjahreswert lagen.

Bei den Hackfrüchten blieb die Kartoffelanbaufläche mit 5 400 ha nahezu unverändert, bei der Zuckerrübenfläche war ein leichter Anstieg um vier Prozent auf 7 200 ha zu verzeichnen. Der Anbau von Gemüse und Erdbeeren nahm gegenüber 2008 um 15 Prozent auf 7 200 ha ab.

Die Brachfläche hat sich nach dem Wegfall der obligatorischen Flächenstilllegung im letzten Jahr gegenüber 2008 erneut stark um 58 Prozent verringert, mit 3 800 ha beträgt ihr Anteil an der Ackerfläche nur noch 0,6 Prozent.

Wie im letzten Jahr hat das Statistikamt Nord auch in diesem Jahr zur Entlastung der Landwirte einen Teil der Angaben aus den Anträgen auf Agrarförderung übernommen, anstatt die Landwirte direkt nach ihren Anbauverhältnissen zu befragen. Dadurch kann es im Vergleich zu den Vorjahren bei einzelnen Ergebnissen zu methodisch bedingten stärkeren Abweichungen kommen.

Ansprechpartnerin:

Cora Haffmans
Telefon: 0431 6895-9306
E-Mail: Boden(at)statistik-nord(dot)de

 

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