Primäreinkommen je Einwohner in Hamburg 26 294 Euro, in Schleswig-Holstein 18 874 Euro

Statistik informiert ... Nr. 82/2006

Im Jahre 2004 umfasste das Primäreinkommen aller privaten Haushalte in Hamburg 45,7 Mrd Euro, je Einwohner waren das 26 294 Euro (Deutschland: 19 857 Euro). Wie das Statistikamt Nord mitteilt, war Hamburg damit das Bundesland mit dem höchsten Pro Kopf-Primäreinkommen. Hauptquelle des Primäreinkommens waren die empfangenen Arbeitnehmerentgelte (Bruttoverdienste und Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung) mit 54,4 Prozent. Weitere 11,9 Prozent entfielen auf Betriebsüberschüsse und Selbständigeneinkommen. Der dritte Bestandteil der Primäreinkommen der privaten Haushalte sind die Vermögenseinkommen, die aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Anlage- bzw. Kreditformen von den privaten Haushalten empfangen, aber auch (z. B. bei Kredittilgung) geleistet werden können. Der positive Saldo aus empfangenen und geleisteten Vermögenseinkommen der privaten Haushalte in Hamburg hatte im Jahr 2004 einen Anteil von 33,7 Prozent am gesamten Primäreinkommen. Ein ähnlich hoher Anteil ist im Kreis der Bundesländer lediglich für Bremen festzustellen, ein Indiz für einen „Metropoleneffekt“.

Die privaten Haushalte in Schleswig-Holstein erzielten 2004 Primäreinkommen im Umfang von 53,3 Mrd. Euro, je Einwohner waren das 18 874 Euro. Hauptquelle des Primäreinkommens waren in Schleswig-Holstein noch deutlicher als in Hamburg die Arbeitnehmerentgelte mit 70,7 Prozent (Deutschland 69,3 Prozent), Betriebsüberschüsse und Selbständigeneinkommen trugen zusammen mit 14,8 Prozent zum Primäreinkommen bei (Deutschland 12,4 Prozent) und der Saldo der Vermögenseinkommen hatte einen Anteil von 14,5 Prozent (Deutschland: 18,3 Prozent) an den Primäreinkommen der privaten Haushalte. Der im Vergleich zu Hamburg deutlich geringere Anteil der Vermögenseinkommen dürfte einerseits mit hamburgspezifischen Bedingungen („Stadt der Millionäre“) zu tun haben, andererseits aber auch mit typischen „Umlandeffekten“. Viele Haushalte, die sich in Schleswig-Holstein den Traum vom Einfamilienhaus erfüllen, unterliegen einer hohen (Hypotheken-)Zinsbelastung, die sich im Durchschnitt mindernd auf die Vermögenseinkommen auswirkt.


Unter den Primäreinkommen sind diejenigen Einkommen der privaten Haushalte zu verstehen, die unter Einsatz der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital unmittelbar erzielt werden. Primäreinkommen unterscheiden sich von verfügbaren Einkommen dadurch, dass sämtliche Umverteilungsprozesse (z. B. abzuführende Sozialbeiträge und Steuern; zu empfangende Transfer- und Sozialleistungen) noch nicht berücksichtigt sind.

Die vorstehenden Ergebnisse wurden vom Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder berechnet, in dem auch das Statistikamt Nord Mitglied ist. Gleichzeitig mit den Ergebnissen für das Jahr 2004 wurden die Primäreinkommen für die zurückliegenden Jahre bis 1991 im Rahmen einer Revision überarbeitet.

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