Kommunale Verschuldung um 1,5 Prozent gestiegen

Statistik informiert ... Nr. 125 /2016

Ende 2015 haben die schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände für ihre Kernhaushalte Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich in Höhe von 3,8 Mrd. Euro gemeldet. Dieser Betrag war nahezu in voller Höhe bei Kreditinstituten aufgenommen worden. Rein rechnerisch entfielen damit auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner 1 325 Euro Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich, so das Statistikamt Nord.

Gegenüber 2014 stiegen die kommunalen Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich um 55 Mio. Euro oder 1,5 Prozent. Die Entwicklung verlief allerdings unterschiedlich: Für die kreisangehörigen Gemeinden ist ein Zuwachs um 81 Mio. Euro und für die Amtsverwaltungen um 30 Mio. Euro zu verzeichnen. Bei den Kreisverwaltungen sank der Schuldenstand dagegen um 36 Mio. Euro und bei den kreisfreien Städten um 21 Mio. Euro.

Von den 1 110 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 402 keine Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich, das sind 13 Kommunen mehr als Ende 2014. Bei den schuldenfreien Gemeinden handelt sich überwiegend um kleine Gemeinden mit durchschnittlich 746 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die größte schuldenfreie Kommune war die Stadt Geesthacht mit 29 815 Bürgerinnen und Bürgern (siehe Datei mit Einzelangaben).

Die Schulden des Kernhaushaltes des Landes Schleswig-Holstein beim nicht-öffentlichen Bereich fielen auf 26,8 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 146 Mio. Euro oder 0,5 Prozent gegenüber Ende 2014. Die daraus resultierende Pro-Kopf-Verschuldung sank auf 9 447 Euro.

Hinweise:
In den dargestellten Ergebnissen für die Kernhaushalte des Landes und der Kommunen sind die Schulden ihrer Extrahaushalte sowie der sonstigen öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU) in Höhe von knapp fünf Mrd. Euro nicht enthalten. Der Großteil dieses Betrages wurde von kommunalen FEU gemeldet. Aufgrund der Bedeutung dieser Einheiten ist geplant, in einer weiteren Veröffentlichung die Schulden der kommunalen Kernhaushalte um die ihrer zugehörigen hundertprozentigen Beteiligungen (z. B. Eigenbetriebe) zu ergänzen.

In dieser Darstellung wird nur Bezug auf die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich genommen, da bei der Summierung der Schulden beim öffentlichen Bereich (z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbände) Doppelzählungen auftreten. Die Schulden beim öffentlichen Bereich machen rund acht Prozent der Schulden insgesamt aus.

Angaben über den Schuldenstand und die Pro-Kopf-Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände sowie weitere methodische Informationen sind im Internetangebot des Statistikamtes Nord verfügbar.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

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Fachliche Ansprechpartnerin:
Dr. Margarete Haberhauer
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Zusätzliche Informationen

  • Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände in Schleswig-Holstein - Kernhaushalte - (PDF) PDF