Kommunale Verschuldung um 1,4 Prozent gestiegen

Statistik informiert ... Nr. 90/2017

Ende 2016 haben die schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände für ihre Kernhaushalte Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich in Höhe von 3,8 Mrd. Euro gemeldet. Dieser Betrag war fast ausschließlich bei Kreditinstituten aufgenommen worden. Rein rechnerisch entfielen damit auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner 1 336 Euro Schulden, so das Statistikamt Nord.

Gegenüber 2015 stiegen die kommunalen Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich um 54 Mio. Euro oder 1,4 Prozent. Dabei ist für die kreisangehörigen Gemeinden ein Zuwachs um 144 Mio. Euro (8,7 Prozent) und für die Amtsverwaltungen um 19 Mio. Euro (17,3 Prozent) zu verzeichnen. Bei den Kreisverwaltungen sank der Schuldenstand dagegen um 37 Mio. Euro (minus 8,3 Prozent) und bei den kreisfreien Städten um 71 Mio. Euro (minus 4,6 Prozent).

Von den 1 110 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 365 keine Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich. Das sind insgesamt 37 Kommunen weniger als Ende 2015. Bei den schuldenfreien Gemeinden handelt es sich überwiegend um kleine Gemeinden mit durchschnittlich 682 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die größte schuldenfreie Kommune war die Stadt Bad Schwartau mit 19 945 Einwohnerinnen und Einwohnern (siehe Datei (Externer Link) mit Einzelangaben). Die einzige Kreisverwaltung, die Ende 2016 keine Schulden hatte, war Stormarn.

Die Schulden des Kernhaushaltes des Landes Schleswig-Holstein beim nicht-öffentlichen Bereich fielen auf 26,5 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 337 Mio. Euro oder 1,3 Prozent gegenüber Ende 2015. Die daraus resultierende Pro-Kopf-Verschuldung sank auf 9 270 Euro.

Hinweise:
In dieser Darstellung werden nur die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich berücksichtigt, da bei der Summierung der Schulden beim öffentlichen Bereich (also z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden) Doppelzählungen auftreten.

In den dargestellten Ergebnissen sind die Schulden der Extrahaushalte sowie der sonstigen öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU) nicht enthalten. Für den kommunalen Bereich summierten sich diese auf 3,8 Mrd. Euro. Eine bundesweite Veröffentlichung, in der die Schulden der kommunalen Kernhaushalte um die ihrer zugehörigen Beteiligungen ergänzt werden („Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände 2016“), ist für das Frühjahr 2018 geplant.

Angaben über den Schuldenstand und die Pro-Kopf-Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände sowie weitere methodische Informationen sind im Internetangebot des Statistikamtes Nord verfügbar.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

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Zusätzliche Informationen

  • Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände (PDF) PDF