Ambulante Unterstützung gewinnt an Bedeutung

Statistik informiert ... Nr. 122/2009

Am Jahresende 2008 hat Hamburg gut 13 800 behinderte Menschen durch Sozialhilfe in Form der Eingliederungshilfe unterstützt. Diese kommt Personen zugute, die ihre durch eine Behinderung bedingten Aufwendungen nicht durch eigene Mittel oder aus anderen vorrangigen Quellen decken können. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Unterstützten um fast fünf Prozent erhöht, so das Statistikamt Nord.

41 Prozent aller Betroffenen erhielten ausschließlich Hilfe in Einrichtungen (zum Beispiel in Heimen), 49 Prozent ausschließlich Unterstützung außerhalb von Einrichtungen. Zehn Prozent bezogen „Parallelleistungen“ sowohl in als auch außerhalb von Einrichtungen.

Die Eingliederungshilfe für Behinderte kam hauptsächlich Personen im Erwerbsalter zugute; 84 Prozent zählten zu den 18- bis 64-Jährigen. Der Anteil der Frauen belief sich auf 47 Prozent, der der ausländischen Staatsangehörigen auf neun Prozent.

Während sich die Zahl der ausschließlich in Einrichtungen versorgten Hilfeempfängerinnen und -empfänger binnen Jahresfrist um vier Prozent vermindert hatte, gab es bei den ausschließlich ambulant Unterstützten einen Zuwachs um elf Prozent.

Am häufigsten, nämlich für 70 Prozent aller Empfängerinnen und Empfänger, wurde Ende 2008 – oft neben anderen Hilfen – Unterstützung zum selbstbestimmten Leben in betreuten Wohnmöglichkeiten gewährt. Leistungen in anerkannten Werkstätten für Behinderte kamen 23 Prozent, Hilfen zur Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben 20 Prozent aller Leistungsberechtigten zugute.

2008 betrugen die Ausgaben der Sozialhilfe für die Eingliederungshilfe für behinderten Menschen 312 Mio. Euro und lagen damit fünf Prozent über dem Vorjahreswert. Die stationären Hilfen schlugen dabei mit knapp 247 Mio. Euro zu Buche (plus drei Prozent). Für die ambulante Unterstützung wurden fast 66 Mio. Euro verausgabt (plus 16 Prozent).

In Schleswig-Holstein haben am Jahresende 2008 knapp 23 800 Personen Sozialhilfeleistungen in Form der Eingliederungshilfe für Behinderte bezogen, fast genau so viele wie im Vorjahr.

64 Prozent der Unterstützten erhielten ausschließlich Hilfen in Einrichtungen (zum Beispiel in Heimen), 30 Prozent ausschließlich Hilfe außerhalb von Einrichtungen. Empfängerinnen und Empfänger von „Parallelleistungen“ sowohl in als auch außerhalb von Einrichtungen hatten einen Anteil von sechs Prozent.
Von den Hilfebezieherinnen und -beziehern waren 70 Prozent im erwerbsfähigen Alter von 18 bis 64 Jahren und 25 Prozent waren jünger als 18 Jahre. Frauen stellten 41 Prozent, Ausländerinnen und Ausländer lediglich ein Prozent der Geförderten.

Die Zahl der Hilfeempfängerinnen und -empfänger mit ausschließlich stationären Leistungen war binnen Jahresfrist um vier Prozent zurückgegangen, wogegen sich für die ambulant Unterstützten eine Zunahme von 13 Prozent errechnet.

In Bezug auf die Art der gewährten Förderung standen Hilfen zum selbständigen Leben in betreuten Wohnmöglichkeiten an der Spitze; diese kamen – teilweise zusätzlich zu anderen Hilfen – 41 Prozent aller Hilfeempfängerinnen und -empfänger zugute. Leistungen in Behindertenwerkstätten erhielten 34 Prozent, heilpädagogische Leistungen für Kinder 20 Prozent der Behinderten.

Die Sozialhilfeausgaben für die Eingliederungshilfe lagen im Jahr 2008 bei 524 Mio. Euro, das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Fast 459 Mio. Euro wurden für Hilfen in Einrichtungen aufgewendet, vier Prozent mehr als 2007. Knapp 66 Mio. Euro flossen in die ambulante Unterstützung (plus zwölf Prozent).

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

 

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