Eingliederungshilfe für Behinderte größter Posten

Statistik informiert ... Nr. 71/2009

Im Jahr 2008 hat Hamburg 707 Mio. Euro für Sozialhilfeleistungen nach dem SGB XII (Sozialgesetzbuch, Zwölftes Buch - Sozialhilfe) ausgegeben, das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Eingliederungshilfen für behinderte Menschen entfielen 44 Prozent aller Aufwendungen (312 Mio. Euro), für Hilfen zur Pflege wurden 21 Prozent (151 Mio. Euro) und für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung 20 Prozent (141 Mio. Euro) aufgewendet, so das Statistikamt Nord. Hilfen zur Gesundheit und Erstattungen an Krankenkassen für die Übernahme der Krankenbehandlung schlugen mit 44 Mio. Euro, laufende Hilfen zum Lebensunterhalt mit 41 Mio. Euro und andere Unterstützungen mit 18 Mio. Euro zu Buche.

Im Vergleich zu 2007 belief sich der Ausgabenanstieg bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung auf fast neun Prozent sowie bei Eingliederungshilfen für Behinderte auf fünf Prozent. Bei Hilfen zum Lebensunterhalt erhöhten sich die Kosten um gut vier und bei Hilfen zur Pflege um mehr als drei Prozent. Die Ausgaben für gesundheitsbezogene Unterstützung verminderten sich dagegen um 21 Prozent.

Den Ausgaben standen 2008 Einnahmen (besonders Erstattungen der Sozialversicherungsträger) von 41 Mio. Euro gegenüber. Daraus ergeben sich Netto-Ausgaben von 666 Mio. Euro. Rein rechnerisch wurden damit in Hamburg je Einwohnerin/Einwohner 376 Euro für Sozialhilfeleistungen aufgewendet.

Schleswig-Holstein hat 2008 insgesamt 891 Mio. Euro für Sozialhilfeleistungen gemäß SGB XII ausgegeben, das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Allein auf Eingliederungshilfen für behinderte Menschen entfielen 59 Prozent der Kosten (524 Mio. Euro). Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung schlug mit 17 Prozent (151 Mio. Euro) zu Buche, Hilfen zur Pflege mit 13 Prozent (115 Mio. Euro). Aufwendungen für die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt (62 Mio. Euro), Hilfen zur Gesundheit einschließlich Erstattungen an Krankenkassen für Krankenbehandlung (29 Mio. Euro) sowie andere Hilfen (neun Mio. Euro) waren von deutlich geringerer quantitativer Bedeutung.

Gegenüber 2007 stiegen die Aufwendungen bei Eingliederungshilfen für Behinderte um gut fünf Prozent, bei der Grundsicherung um knapp vier Prozent sowie bei laufenden Hilfen zum Lebensunterhalt und Hilfen zur Pflege um jeweils gut ein Prozent. Die Ausgaben für Gesundheitsleistungen gingen dagegen um 17 Prozent zurück.

Im Jahr 2008 wurden Einnahmen (hauptsächlich Erstattungen von Sozialversicherungsträgern) von knapp 74 Mio. Euro verzeichnet, so dass sich Netto-Ausgaben von 817 Mio. Euro ergaben. Die durchschnittlichen Sozialhilfeausgaben pro Kopf der Bevölkerung lagen damit bei 288 Euro.

Anmerkung:
Die Zahlen beruhen auf den Angaben der Bundessozialhilfestatistik, in der Einnahmen aus Erstattungen des Bundes nicht erfasst werden.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

 

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