In Hamburg jedes vierte, in Schleswig-Holstein jedes fünfte Kind unter sieben Jahren auf Unterstützung angewiesen

Statistik informiert ... Nr. 101/2009

Am Jahresende 2008 haben in Hamburg 231 500 Personen ganz oder teilweise von Sozialleistungen für die laufende Lebensführung gelebt, das waren 13 Prozent der Bevölkerung, so das Statistikamt Nord.

Dabei waren Minderjährige am häufigsten auf existenzsichernde Unterstützung angewiesen: Für Kinder bis zu sechs Jahren belief sich die Empfängerquote auf 26 Prozent und für die 7- bis 17-Jährigen auf knapp 22 Prozent. Von den älteren Menschen ab 65 Jahren bezogen dagegen nur gut fünf Prozent staatliche Hilfe.

Die meisten der Hilfeempfängerinnen und -empfänger (194 500 Personen oder 84 Prozent) erhielten Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitssuchende in Form von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld („Hartz IV“). Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, eine Art Sozialhilfe für volljährige, dauerhaft nicht arbeitsfähige Menschen, kam 26 900 Frauen und Männern zu Gute (zwölf Prozent). Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen 7 000 Personen, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen 3 100 Personen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unterstützten um drei Prozent gesunken. Die bereits im Laufe des Jahres 2008 einsetzende wirtschaftliche Krise hat sich damit noch nicht bei der Inanspruchnahme des sozialen Mindestsicherungssystems niedergeschlagen. Während die Zahl der „Hartz IV“-Bezieherinnen und -Bezieher binnen Jahresfrist um fast vier Prozent und die der Asylbeweberleistungsempfängerinnen und -empfänger sogar um 13 Prozent zurückging, gab es bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung einen Zuwachs um sechs Prozent.

In Schleswig-Holstein haben am Jahresende 2008 insgesamt 273 400 Personen öffentliche Sozialleistungen zur Sicherung der laufenden Lebensführung erhalten, das waren knapp zehn Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner.

Die höchste Hilfequote hatten Kinder und Jugendliche: Von den Kindern bis zu sechs Jahren lebten fast 20 Prozent, von den 7- bis 17-Jährigen knapp 14 Prozent ganz oder teilweise von staatlicher Unterstützung. Für die Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren errechnet sich dagegen nur eine Quote von nicht ganz drei Prozent.

86 Prozent der Unterstützten (234 500 Personen) erhielten Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld („Hartz IV“-Leistungen), elf Prozent (29 700 Personen) Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (5 500 Personen) und Asylbewerberleistungen (3 700 Personen) waren von geringer quantitativer Bedeutung.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der zur Armutsbekämpfung unterstützten Personen um nicht ganz vier Prozent vermindert. Der wirtschaftliche Abschwung hat sich also bis Ende 2008 noch nicht in einem steigenden Bezug von Leistungen der sozialen Mindestsicherung niedergeschlagen. Eine rückläufige Entwicklung gab es beim „Hartz IV“-Bezug (minus fünf Prozent) und bei den Asylbewerberleistungen (minus zwölf Prozent). Demgegenüber ist die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen um zehn Prozent gestiegen, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhielten neun Prozent mehr Leistungsempfänger.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

 

Dokument herunterladen