Binnen zwei Jahrzehnten verunglückten 2 458 Menschen tödlich

Statistik informiert … Nr. 67/2024

In den letzten 20 Jahren sind in Schleswig-Holstein über 312 000 Personen im Straßenverkehr verunglückt, darunter sind 2 458 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an ihren Un­fallfolgen verstorben, so das Statistikamt Nord.

Die Mehrzahl der tödlich verunglückten Personen (1 296 bzw. 52,7 Prozent) waren mit dem Pkw unterwegs. An zweiter Stelle stehen die Fahrerinnen und Fahrer von Krafträdern (459 bzw. 18,7 Prozent). 313 Personen (12,7 Prozent) waren zu Fuß unterwegs und 264 Personen (10,7 Prozent) mit dem Fahrrad (einschließlich E‑Bikes).

Zahl der tödlich Verunglückten geht über alle Verkehrsbeteiligungsarten hinweg zurück

Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten hat eine rückläufige Tendenz. Ließen in den Jahren 2004 bis 2013 im Jahresdurchschnitt noch 142 Personen ihr Leben auf den Straßen Schleswig-Holsteins ging dieser Wert im zweiten Jahrzehnt des Betrachtungszeitraums deutlich auf 104 tödlich verunglückte Personen zurück. Zu beachten ist hierbei, dass in den Hochphasen der Corona-Pandemie (insbesondere im Jahr 2021 mit 77 Todesfällen) aufgrund des rückläufi­gen Verkehrsgeschehens weniger Personen in Verkehrsunfälle verwickelt waren als in den Zeit­räumen vor oder nach der Pandemie. Ohne die Pandemiejahre 2020 und 2021 gerechnet, ver­starben in den Jahren 2014 bis 2023 durchschnittlich 107 Personen an den Folgen eines Ver­kehrsunfalls.

Die Rückgänge tödlich verunglückter Personen im Straßenverkehr im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte ziehen sich durch alle Verkehrsbeteiligungsarten. Durchschnittlich verstarben in den Jahren 2014 bis 2023 mehr als ein Viertel weniger Menschen an ihren Unfallfolgen als im Jahr­zehnt zuvor. Eine Sonderstellung nehmen die Fahrräder ein. Hier liegt der Rückgang nur bei unterdurchschnittlichen 12,8 Prozent. Ein Grund hierfür könnte die steigende Zahl von E‑Bikes sein, deren Nutzung im vergangenen Jahr erstmals zu mehr tödlichen Unfällen führte als das Fahren von herkömmlichen Fahrrädern (zehn im Vergleich zu vier tödlich verunglückten Rad­fahrerinnen und Radfahrern).

Neue Arten der Verkehrsbeteiligung: Im Jahr der Ersterfassung von E-Scootern im Jahr 2021 wird erste tödlich verunglückte Person registriert

Neben dem E‑Bike (gesonderte Erfassung ab 2014 unter der Bezeichnung Pedelec) und seiner schnelleren Variante S‑Pedelec (hier den Krafträdern zugeordnet) findet ab dem Jahr 2021 auch das Elektrokleinstfahrzeug (landläufig als E‑Scooter bekannt) Eingang in die Straßenver­kehrsunfallstatistik. Bereits im Jahr der Aufnahme in den Katalog der Verkehrsbeteiligungsarten wurde in Schleswig-Holstein der erste Todesfall im Zusammenhang mit der Nutzung eines E‑Scooters registriert. Im Jahr 2023 endete für eine weitere Person eine Fahrt mit einem E‑Scooter tödlich.

Quote der Verunglückten je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner steigt nach Pande­mie wieder leicht an

Bei Betrachtung der spezifischen Kennziffer „Verunglückte je 100 000 Einwohnerinnen und Ein­wohner“ unter Einbeziehung der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen zeigt sich im Ver­gleich der letzten beiden Jahrzehnte ein ähnliches Bild wie bei den Todesfällen. Auch die Zahl der Verunglückten insgesamt und damit die Verunglücktenquote ist rückläufig. Die Jahre der Corona-Pandemie haben diesen Trend noch beschleunigt. Zwar stieg die Verunglücktenquote seit 2022 (496,9) wieder an, sie lag im Jahr 2023 mit einem Wert von 517,8 aber weit unter dem Wert von vor der Pandemie (2019: 549,1).

Eine Differenzierung nach Verkehrsbeteiligungsarten zeigt, dass die Verunglücktenquote über fast alle Verkehrsformen hinweg zum Teil deutlich sinkt. Einzige Ausnahme sind die Fahrräder (einschließlich E-Bikes). Die Quote der Verunglückten je 100 000 Einwohnerinnen und Einwoh­ner liegt bei Fahrradfahrenden im Jahresdurchschnitt der Jahre 2014 bis 2023 um 16,9 Prozent über dem Stand der Vordekade. Neben der steigenden Nutzung von E‑Bikes könnte auch der generell zunehmende Radverkehr eine Ursache hierfür sein. Auch das Abebben der Pandemie hat den Trend einer höheren Verunglücktenbelastung bei Radfahrenden nicht gestoppt. Im Jahr 2022 lag die Quote der Verunglückten im Radverkehr um knapp 17 Prozent über dem Vorjahr.

20 Jahre Statistikamt Nord

In diesem Jahr feiert das Statistikamt Nord sein 20‑jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht das Amt im Jahr 2024 monatlich eine Pressemitteilung mit einer 20‑Jahres- Rück­schau auf je ein spezifisches Thema. Alle Presseinformationen dieser Reihe finden Sie hier (Externer Link) auf unserer Website. Weitere Informationen zum Jubiläum finden Sie in der Pressemitteilung „Statistikamt Nord feiert 20-jähriges Bestehen (Externer Link)“.

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