Geringer Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im Norden

Statistik informiert ... Nr. 34/2011

Im Jahr 2010 sind in Hamburg 847 Anträge auf Unternehmensinsolvenz registriert worden. Das sind neun Anträge oder ein Prozent mehr als 2009, so das Statistikamt Nord. Die voraussichtliche Höhe der Forderungen der Gläubiger – der potentielle wirtschaftliche Schaden – stieg dagegen deutlich von 603 Mio. Euro auf 835 Mio. Euro. Die durchschnittliche Forderungshöhe je Insolvenzfall erhöhte sich auf knapp eine Mio. Euro (990 000 Euro statt 720 000 Euro im Jahr 2009). Mit 3 765 Beschäftigten waren 2010 auch ungefähr ein Viertel mehr Arbeitnehmer von einem drohenden Verlust des Arbeitsplatzes betroffen als noch 2009; damals mussten 3 007 Beschäftigte den Verlust ihres Arbeitsplatzes befürchten.

Zieht man die Indikatoren „durchschnittliche Zahl der betroffenen Beschäftigten“ und „durchschnittliche Forderungshöhe“ für die Unternehmensgröße heran, so waren 2010 in Hamburg nur geringfügig mehr, aber vergleichsweise größere Unternehmen von Insolvenz betroffen. Insgesamt mussten immerhin acht Unternehmen mit jeweils mehr als 25 Mio. Euro Verbindlichkeiten den Gang zum Insolvenzgericht antreten.

Die Altersstruktur der insolventen Unternehmen zeigt, dass 2010 ein höherer Anteil älterer Unternehmen einen Insolvenzantrag stellte: Mit 48 Prozent stammte fast jeder zweite eingereichte Antrag von einem Unternehmen, das mindestens acht Jahre alt war. 2009 entfielen lediglich 43 Prozent der insolventen Unternehmen auf diese Altersklasse.

Für 2010 haben die Insolvenzgerichte in Schleswig-Holstein 1 233 Insolvenzanträge von Unternehmen gemeldet, 30 mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht einer Zunahme um gut zwei Prozent. Mit 5 116 Beschäftigten waren jedoch deutlich weniger Arbeitnehmer von Unternehmensinsolvenzen betroffen als im Vorjahr, als diese Zahl bei 6 299 lag. Der potentielle wirtschaftliche Schaden verringerte sich ebenfalls, und zwar um 20 Prozent von 590 Mio. Euro auf 471 Mio. Euro. Damit sank die durchschnittliche Forderungshöhe je Insolvenzfall von 490 000 Euro auf 380 000 Euro.

In Schleswig-Holstein stieg zwar die Anzahl der Firmeninsolvenzen, gemessen an den Indikatoren „durchschnittliche Zahl der betroffenen Beschäftigten“ und „durchschnittliche Forderungshöhe“ waren es jedoch vergleichsweise kleinere Unternehmen, die Insolvenz anmeldeten.

Beim Alter der insolventen Unternehmen zeigt sich, dass 2010 ein höherer Anteil jüngerer Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht antreten musste. Mit 62 Prozent stammten fast zwei Drittel aller Insolvenzanträge von Unternehmen, die noch keine acht Jahre alt waren (2009: 60 Prozent).

Weitere Angaben – für Schleswig-Holstein auch auf Kreisebene – sind im Internet zu finden.

Ansprechpartnerin:

Dr. Margarete Haberhauer
Telefon: 0431 6895-9252
E-Mail: margarete.haberhauer(at)statistik-nord(dot)de

 

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