Deutlich weniger Unternehmensinsolvenzen, aber Zunahme der Verbindlichkeiten

Statistik informiert ... Nr. 172/2013

Im ersten Halbjahr 2013 sind in Schleswig-Holstein 509 Anträge auf Unternehmensinsolvenz gemeldet worden. Das sind 111 Fälle beziehungsweise knapp 18 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Die voraussichtliche Höhe der Forderungen der Gläubiger – der potentielle wirtschaftliche Schaden – stieg allerdings beträchtlich von 280 Mio. Euro auf 450 Mio. Euro. Die durchschnittliche Forderungshöhe je Insolvenzfall erhöhte sich dadurch von 456 000 Euro auf 884 000 Euro. Die Zahl der von Insolvenz bedrohten Arbeitsplätze sank dagegen von 2 660 auf 2 249. 

Der Wirtschaftsbereich „Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz)“ war mit 85 Fällen am häufigsten von Firmenpleiten betroffen. Weitere 83 Insolvenzanträge wurden von Unternehmen gestellt, die zum Baugewerbe gehören. Im Wirtschaftsbereich „Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ wurden 54 Anträge registriert. Eine ähnlich hohe Fallzahl war für den Wirtschaftsbereich „Verkehr und Lagerei“ mit 53 Insolvenzen zu verzeichnen.  

Die kleinräumige Betrachtung zeigt, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den kreisfreien Städten um durchschnittlich 23 Prozent gesunken ist, lediglich in Kiel blieb die Zahl insolventer Unternehmen mit 36 Anträgen auf dem Vorjahresniveau. In den Kreisen reduzierte sich die Zahl der Insolvenzfälle im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 um durchschnittlich 17 Prozent, nur für den Kreis Pinneberg wurde eine deutliche Zunahme gemeldet. Dort wurden 68 Insolvenzanträge gestellt (im Vergleichszeitraum des Vorjahres 51 Anträge), was einer Zunahme um ein Drittel entspricht. Die meisten zusätzlichen Anträge kamen aus den Wirtschaftsbereichen „Handel“ und „Gastgewerbe“. 

Weitere Angaben – auch auf Kreisebene – finden Sie im Internet. (Externer Link)

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