Rekordexportquote bei weiterhin rückläufiger Beschäftigung

Statistik informiert ... Nr. 33/2005 S

Die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Schleswig-Holsteins war 2004 von einer weiterhin rückläufigen Beschäftigtenentwicklung und einem kräftigen Umsatzplus geprägt.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, lag die Zahl der Beschäftigten im Durchschnitt des Jahres 2004 um 2,9 Prozent unter dem Wert von 2003. Damit hat sich die Zahl der tätigen Personen in diesem Wirtschaftsbereich um gut 3 800 auf nunmehr 127 900 reduziert. Damit ging in den ersten vier Jahren dieses Jahrzehnts fast jeder zehnte industrielle Arbeitsplatz in Schleswig-Holstein verloren. Gegenüber 2003 kam es insbesondere in den Bereichen Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik, in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, im Verlagsgewerbe sowie in den Betrieben der Herstellung und Verarbeitung von Metallerzeugnissen zu stärkeren Arbeitsplatzverlusten. In der Chemischen sowie der Ernährungsindustrie schlug sich die verbesserte Absatzsituation auch in einem Plus bei den Beschäftigten nieder.

Die Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes legten im Berichtszeitraum um 9,5 Prozent zu, was vor allem auf die um 20 Prozent gestiegenen Exporte zurückzuführen ist. Damit erreichte die Industrie in Schleswig-Holstein eine Exportquote (Anteil der Auslands- an den Gesamtumsätzen) von 38,6 Prozent, womit der im historischen Vergleich auch schon hohe Vorjahreswert von 35,2 Prozent nochmals deutlich übertroffen wurde. Der Abstand zur entsprechenden bundesdeutschen Quote hat sich damit von rund drei im Jahr 2003 auf nunmehr einen Prozentpunkt verringert. Bei der Interpretation ist jedoch zu beachten, dass die quantitativen Auswirkungen der zunehmenden Globalisierung der Produktion sowie der regionalen Konzentration von Exportaktivitäten einzelner Firmen auf die Höhe der Exporte im Rahmen der Erhebung nicht ermittelt werden können. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass diese Tendenzen sowohl in Schleswig-Holstein als auch im Bundesgebiet bei der Exportentwicklung mit eine Rolle gespielt haben dürften. Kräftige Zunahmen der Exporte meldete in Schleswig-Holstein neben dem Maschinenbau, der Chemischen Industrie und der Medizin-, Mess- Steuer- und Regelungstechnik auch der Bereich Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik, dessen Entwicklung zum Teil durch Umstrukturierungen beeinflusst worden ist.

Nach drei Jahren rückläufiger Umsätze erzielten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Schleswig-Holstein auch auf dem inländischen Markt mit 3,8 Prozent wieder ein Absatzplus. Neben größeren Ablieferungen im Schiffbau trugen auch die kräftigen Zuwächse in der Ernährungsindustrie (plus 6,4 Prozent) und im Maschinenbau (plus 6,9 Prozent) überdurchschnittlich zum Wachstum der Inlandsumsätze bei.

Ansprechpartner:

Dietmar  Schrödter

Telefon: 0431 6895-9241

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