Höhere Monatsverdienste, aber weniger Sonderzahlungen

Statistik informiert ... Nr. 33/2010

Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer haben 2009 in Hamburg durchschnittlich 50 437 Euro brutto verdient, das ist ein Anstieg von einem Prozent gegenüber 2008, so das Statistikamt Nord.

Im Jahresverdienst waren neben den regelmäßigen Gehaltszahlungen von 3 740 Euro monatlich noch Sonderzahlungen in Höhe von durchschnittlich 5 552 Euro je vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer enthalten. Zu den Sonderzahlungen rechnen zum Beispiel Einmalzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Leistungsprämien, Gewinnbeteiligungen oder auch Abfindungen. Die regelmäßigen Monatsverdienste sind im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gestiegen, die Sonderzahlungen gingen verglichen mit dem Vorjahr um 0,9 Prozent zurück.

Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen verdienten inklusive der Sonderzahlungen 40 041 Euro (1,9 Prozent mehr als 2008). Darin enthalten sind durchschnittliche Monatsverdienste von 3 044 Euro (plus 2,1 Prozent) sowie Sonderzahlungen in Höhe von 3 510 Euro im Jahr (plus 0,4 Prozent).

Im Produzierenden Gewerbe sind die Durchschnittsverdienste 2009 trotz kürzerer Wochenarbeitszeit (minus 1,6 Prozent auf 37,8 Stunden) um 1,6 Prozent auf 51 509 Euro gestiegen. Vollzeitbeschäftigte im Dienstleistungsbereich kamen auf einen durchschnittlichen Jahresverdienst von 45 950 Euro, 1,2 Prozent mehr als 2008. Die durchschnittliche Zahl der bezahlten Wochenstunden der Vollzeitbeschäftigten lag im Dienstleistungsbereich bei 39 Stunden.

Spitzengehälter und die mit Abstand höchsten Sonderzahlungen erhielten die Beschäftigten bei Banken und Versicherungen. Vollzeitbeschäftigte verdienten einschließlich der Sonderzahlungen – die allerdings von Beschäftigten zu Beschäftigten sehr unterschiedlich hoch ausfallen können – durchschnittlich 61 596 Euro brutto, 0,6 Prozent weniger als 2008. Am unteren Ende der Gehaltsskala rangierte das Gastgewerbe. Der Durchschnittsverdienst belief sich auf 24 505 Euro im Jahr 2009, ein Prozent weniger als 2008.

Teilzeitbeschäftigte in Hamburg bezogen 2009 bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 24,5 Stunden ein Bruttojahresgehalt von im Schnitt 23 302 Euro.

In Schleswig-Holstein haben vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer 2009 durchschnittlich 40 803 Euro brutto verdient, 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Jahresverdienst waren neben den regelmäßigen Zahlungen in Höhe von 3 126 Euro monatlich sonstige Bezüge und Einmalzahlungen von durchschnittlich 3 294 Euro enthalten. Während die regelmäßigen Monatsverdienste um 1,1 Prozent gestiegen sind, gingen die Sonderzahlungen verglichen mit dem Vorjahr um drei Prozent zurück. Der moderate Verdienstanstieg ist auch Ergebnis des Abbaus von Überstunden sowie von Kurzarbeit als Folge der Wirtschaftskrise. Die durchschnittliche bezahlte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten ging um 1,1 Prozent auf 39,1 Stunden zurück.

Der Durchschnittsverdienst vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen lag im Jahr 2009 bei 33 101 Euro, 2,5 Prozent höher als 2008. Arbeitnehmerinnen erhielten im Schnitt Sonderzahlungen in Höhe von 2 346 Euro. Die bezahlte Wochenarbeitszeit der weiblichen Vollzeitbeschäftigten betrug im vergangenen Jahr durchschnittlich 38,7 Stunden, 0,4 Prozent weniger als 2008.

Im Dienstleistungsbereich zahlten die Arbeitgeber ihren Vollzeitbeschäftigten im vergangenen Jahr ein durchschnittliches Jahresbruttogehalt von 37 696 Euro, 2,5 Prozent mehr als 2008. Im stärker konjunkturabhängigen Produzierenden Gewerbe ging der Bruttoverdienst der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Folge der gesunkenen Wochenarbeitszeit um 1,3 Prozent auf 40 144 Euro zurück. Ausgleichszahlungen, zum Beispiel Kurzarbeitergeld, sind in den Verdiensten nicht enthalten.

Spitzenverdiener waren die Beschäftigten im Finanz- und Versicherungswesen. Wegen vieler erfolgsabhängiger Zahlungen und Provisionen werden in diesem Wirtschaftsbereich auch überdurchschnittlich hohe Sonderzahlungen geleistet. Vollzeitbeschäftigte bei Banken und Versicherungen verdienten im vergangenen Jahr einschließlich der Sonderzahlungen gut 54 000 Euro im Durchschnitt, zwei Prozent weniger als 2008. Weit unter dem Durchschnitt anderer Branchen lagen die Verdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gastgewerbe. Der Durchschnittsverdienst der Vollzeitbeschäftigten belief sich 2009 auf 24 028 Euro, 0,9 Prozent mehr als 2008.

Teilzeitbeschäftigte in Schleswig-Holstein bezogen 2009 bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 24,5 Stunden einen Bruttoverdienst von 20 182 Euro.

Sowohl in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein lag der Anstieg der Bruttolöhne und -gehälter über der Preissteigerungsrate, die im vergangenen Jahr in Deutschland 0,4 Prozent betrug. Allerdings fließen in dieses Gesamtergebnis zum Teil gegenläufige Entwicklungen im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor ein. Verdiensteinbußen, die durch Kurzarbeit in einigen Wirtschaftszweigen des Produzierenden Gewerbes entstanden sind, wurden durch Gehaltssteigerungen im Dienstleistungsbereich im Norden mehr als ausgeglichen.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
Telefon: 040 42831-1636
E-Mail: ulrich.wiemann(at)statistik-nord(dot)de

 

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